Seethaler Johann Andreas, Beamter und Geschichtsschreiber. Geb. Hallein (Sbg.), 19. 11. 1762; gest. Salzburg (Sbg.), 16. 6. 1844. Sohn eines Halleiner Kammer- und Amtsverwalters. Nach seiner Schulausbildung immatrikulierte er 1776 an der Benediktiner-Univ. Salzburg, wobei er wohl keinen Stud.Abschluß erlangte. Dem Beginn seiner Berufslaufbahn in Hallein als Amtsanwärter am Urbaramt des Stifts St. Peter in Salzburg (1782) folgten mehrjährige (1783–1785) jurist. Stud. an der Univ. Salzburg. Nachdem S. 1786 eine Stelle als Kanzleipraktikant unter Pfleger Johann Josef Strobl am Pfleggericht in Laufen angenommen hatte, übersiedelte er 1787 nach Mattsee, wo er als Akzessist am Pfleggericht tätig war. 1789 nach Laufen zurückgekehrt, übernahm er die nach dem Tod Strobls, dessen Tochter Maria Anna er im selben Jahr ehel., vakante Stelle eines Landrichters. Während seiner Amtszeit, die in eine Periode des wirtschaftl. Niedergangs und der Verarmung der städt. Bevölkerung fiel, versuchte S. durch Förderung des Schulwesens und Verbesserung der med. Versorgung (Einführung der Pockenschutzimpfung und einer eigenen Hebammenausbildung) die Lebensbedingungen in Laufen zu verbessern. In die gleiche Richtung zielten auch Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung, wie beispielsweise die Trockenlegung des Haarmooses sowie die Förderung der Viehzucht. Bei der Gebietstrennung im Zuge der endgültigen Angliederung Sbg. an Österr.1816 entschied sich S. gegen einen Verbleib im bayer. Herrschaftsbereich und mußte daher seine Funktion in Laufen aufgeben. Obwohl er als Stadtrichter von Salzburg im Gespräch war, wurde ihm 1816 das Landgericht Schärding zugewiesen, von wo er allerdings nach wenigen Wochen an das Landgericht Haag am Hausruck wechselte.1824 erhielt er eine Funktion als Oberbeamter beim Pfleg- und Kriminalgericht Mattighofen. Nach vierjähriger Amtstätigkeit i. R. Neben seiner Tätigkeit in der Verwaltung widmete sich S. schon früh regionalgeschichtl. Forschungen, die sich in zwei Bereiche gliedern lassen. Zum einen verfaßte er zeitgeschichtl., topograph. und statist. Arbeiten über Laufen (1802, 1810), zum anderen galt sein bes. Interesse der Geschichte und Archäol. des Mittelalters und der Antike, das nicht nur durch eine umfangreiche Smlg. antiker Grab- und Meilensteine, sondern auch durch zahlreiche wiss. Publ. dokumentiert ist. Eher nebenher betrieb S. auch paläontolog. Stud., wobei sein Interesse den Hippuriten, aber auch fossilen Wirbeltieren in der Umgebung Salzburgs galt.