Seibt von Ringenhart, Gottfried (1857-1937), Feldmarschalleutnant

Seibt von Ringenhart Gottfried, Offizier. Geb. Verona, Lombardo-Venetien (Italien), 31. 8. 1857; gest. Wien, 2. 1. 1937. Sohn eines Rechnungsrates. S. absolv. ab 1872 das Militärkollegium in St. Pölten und ab 1874 die Militärakad. in Wr. Neustadt, von der er 1878 als Lt. zum IR 51 ausgemustert wurde. 1881–83 besuchte S. die Kriegsschule, wurde 1883 Oblt. und im selben Jahr dem Gen.Stab zugeteilt und durchlief danach mehrere Verwendungen. 1899 Obst., war er ab 1901 Kmdt. des IR 44 und ab 1905 als GM der 56. Inf.Brigade, ab 1909 der 16. Inf.Truppendiv. 1910 FML, wurde er 1912 aus Gesundheitsgründen enthoben und trat 1914 mit Titel und Charakter eines Gen. der Inf. i. R. Während des Ersten Weltkriegs wurde S. in der Kriegsfürsorge beschäftigt und leitete verschiedene Fürsorgeorganisationen. So war er bes. in den Hilfsaktionen des Kriegsfürsorgeamts „Kälteschutz“ und „Dänische Decken“ aktiv, stellte seine organisator. Fähigkeiten aber auch in den Dienst des Militär Witwen- und Waisenfonds und des Roten Kreuzes. 1915 mit dem Ehrenwort „Edler von“ nob., wurde er 1917 zum Vorstand des Kriegsfürsorgeamtes und zum Vizepräs. des K.-Karl-Fonds ernannt. Nach 1918 betätigte er sich im Wirtschaftsleben und war Verwaltungsrat mehrerer industrieller Unternehmungen, u. a. der AG Jungbunzlauer Spiritus und chem. Fabrik, Wien, sowie eine Zeitlang Dir. der Dt.-Landsberger Papierfabriken AG.

L.: Vedette, 22. 11. 1906 (mit Bild) und 11. 5. 1910; N. Fr. Pr., 19. 5. 1915 (Abendausg.) und 9. 1. 1937; RP, 1. 12. 1917 und 9. 1. 1937; Duschnitz–Hoffmann; Jb. der Wr. Ges.; Lustig-Prean; Svoboda 2, S. 694; AVA, KA, beide Wien; Mitt. Christoph Tepperberg, Wien.
(E. Lebensaft – Ch. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 115f.
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