Šejnost Josef, Medailleur und Bildhauer. Geb. Těschinau, Böhmen (Těšenov, Tschechien), 30. 5. 1878; gest. Prag, Reichsprotektorat Böhmen und Mähren (Praha, Tschechien), 9. 2. 1941. Sohn eines Landwirts. Š. besuchte nach dem Gymn. in Pilgram (Pelhřimov) 1894–97 die Keramikschule in Bechin (Bechyně), war danach als Modelleur in Keramikbetrieben in Wamberg (Vamberk), Mähr. Schönberg (Šumperk) und Prag tätig, 1902–08 an der Prager Kunstgewerbeschule u. a. bei Stanislav Sucharda (Spezialschule für Figurenmodellieren) und Preisler (s. d.); gleichzeitig besuchte er als ao. Hörer an der Prager Univ. auch Vorlesungen über Kunstgeschichte und Archäol. In der Folge bereiste er Dtld. und Italien (1911), wo er sich intensiv dem Stud. italien. Renaissancemedaillen widmete; weitere Reisen u. a. nach Dresden und Wien folgten. Š., dessen frühes Werk unter dem Einfluß der Sezession stand, spezialisierte sich in der Folge auf Entwürfe von Medaillen, die eine einzigartige Galerie der bedeutenden Persönlichkeiten des tschech. kulturellen und polit. Lebens darstellen, trat aber auch als Fachschriftsteller, u. a. in „Národní listy“ und „Numismatický časopis československý“, in Erscheinung. Š., Mitgl. zahlreicher Vereinigungen, so ab 1920 der Kunstsektion der Tschechoslowak. Sokolgmd., des Ver. bildender Künstler Mánes, ab 1921 der Vereinigung bildender Künstler, dem er für einige Jahre vorstand, und der Ges. der Freunde böhm. Altertümer, wurde mehrfach ausgez., u. a. erhielt er den Turek-Preis der Hauptstadt Prag. Seine Arbeiten finden sich in der Nationalgalerie und im Nationalmus. (beide Prag), im Landesmus. Brünn (Brno) sowie im Kunstgewerbemus. in Pilsen (Plzeň).