Serres-Wieczffinski August(e) de, Eisenbahntechniker. Geb. Bayonne (Frankreich), 28. 6. 1841; gest. Paris (Frankreich), 22. 8. 1900. Sohn eines poln. Emigranten und einer französ. Mutter, verehel. mit Fanny-Marceline-Caroline Montigny-Rémaury (1843–1913), Schwägerin des Komponisten Ambroise Thomas. S. stud. in Paris Bauing. am Polytechnikum und erhielt an der École des ponts et des chaussées den Ing.-Grad. Über Förderung seines Pariser Kollegen Jacques Maniel, 1855–63 erster Gen.dir. der k. k. Österr. Staats-Eisenbahn-Ges., wurde S. 1867 Betriebssekr. der österr. Linien und 1868 deren General-Insp. 1870 tat er sich während des dt.-französ. Kriegs als Sekr. von Léon Gambetta hervor. Ende 1871 wurde S. in die Baudion. der österr. Staats-Eisenbahn-Ges. berufen, 1873 war er deren Subdir. und 1875 deren Baudir. Nach der dualist. Umgestaltung der Ges. und dem Rücktritt von Gen.dir. Emil Kopp zum stellv. und 1882 nach Demissionierung von dessen Nachfolger Oskar Lindner zum Vors. des Direktoriums für die österr. Linien der nunmehr Österr.-ung. Staats-Eisenbahn-Ges. ernannt, wurde S. selbst Opfer des Dualismus: als 1889 die kgl. ung. Regierung verlangte, daß die bislang noch einheitl. verwalteten Dienstzweige (Werkstättenwesen und Dion. für den Baudienst und die Domänen) nach den gesellschaftl. Bahnnetzen getrennt werden sollten, demissionierte S. aus Protest 1890 gleichzeitig mit dem Präs. des gem. Verwaltungsrates Edmond Joubert. S. erwies sich in techn. Belangen gleichermaßen wie in finanziellen und verkehrspolit. Angelegenheiten erfolgreich. Er erhielt 1878 den Orden der Eisernen Krone III. Kl., 1884 das Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern.