Seyfert (Seifert), Bernhard (Bernard) (1817-1870), Gynäkologe

Seyfert (Seifert) Bernhard (Bernard), Gynäkologe. Geb. Drum, Böhmen (Stvolínky, Tschechien), 19. 4. 1817; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 7. 5. 1870. Sohn eines Riemermeisters. Nach Absolv. des Gymn. in Leitmeritz (Litoměřice) stud. S. ab 1838 Med. an der Univ. Prag; 1844 Dr. med. Zunächst Sekundararzt im AKH Prag, war S. ab 1847 als Hilfsarzt an der Gebärklinik tätig. 1848 Ass. an derselben, wurde S. 1849 Priv.doz. für Geburtslehre. Nach dem Tod Kiwisch v. Rotteraus (s. d.) 1851 übernahm S. bis zur Ernennung Johann Bapt. Chiaris (s. d.) 1852 und wieder nach dessen Abgang nach Wien die Leitung der gynäkolog. Klinik und den Lehrstuhl für Geburtslehre und Frauenkrankheiten in Prag. 1855 o. Prof., Primar der Gebärklinik und ordinierender Arzt der Abt. für Frauenkrankheiten im AKH Prag, wo er bis zu seinem Tod blieb. Seinen Ansichten nach konservativ stellte er sich beispielsweise in der Frage der Kindbettfieberursache gegen Semmelweis (s. d.). S., ein sarkast. Kritiker seiner Kollegen, galt als hervorragender Lehrer, dessen Vorlesungen häufig von Ausländern, u. a. Amerikanern, besucht wurden. Seine wenigen Publ. erschienen in österr. und dt. Fachz., v. a. in der Prager „Vierteljahresschrift für die praktische Heilkunde“, u. a. über die Plazenta Previa, den Prolapsus Uteri und die chron. Metritis.

L.: WZ, 10. 5. 1870; Hirsch; Koerting, Med. Fak. Prag; Lesky, s. Reg.; Otto; Pagel; Forum für Med.angelegenheiten, 1848, S. 222; Vjs. für die prakt. Heilkde. 8, 1851, S. 2; Časopis lékařů českých 9, 1870, S. 160; Leipaer Dt. Ztg. 5, 1888, Nr. 17, S. 4; Mitt. des Nordböhm. Exkursionsclubs 11, 1888, S. 192ff., 20, 1897, S. 209ff.; Die Dt. Karl-Ferdinands-Univ., 1899, S. 8, 298, 323, 331f., 335, 343; F. Hantschel, Heimatkde. des polit. Bez. B.-Leipa, 1904, S. 636ff. (mit Bild); E. H. Kisch, Erlebtes und Erstrebtes ..., 1914, s. Reg.; O. Matoušek, Lékaři a přírodovědci doby Purkyňovy, 1954, S. 159ff. (mit Bild);Státní oblastní archiv, Litoměřice, UA, Praha, beide Tschechien.
(J. Brabencová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 208
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