Siber Alfons, Maler und Restaurator. Geb. Schwaz (Tirol), 23. 2. 1860; gest. Hall (Hall in Tirol, Tirol), 8. 2. 1919; röm.-kath. Sohn eines Bez.gerichtsbeamten. S. arbeitete ab 1879 an der Tiroler Glasmalerei-Anstalt A. Neuhausers (s. d.) in Innsbruck, 1881–90 stud. er an der Wr. Akad. der bildenden Künste (1884 Lampi-Preis, 1885 Füger-Preis, 1886 Hof-Preis, 1890 Stremayr-Preis, 1886 tirol. landschaftl. Stipendium) u. a. bei Griepenkerl (s. d.) und Josef Mathias v. Trenkwald. Anschließend lebte er kurze Zeit in Wilten (Innsbruck), ab 1891 in Hall, wo seine Hauptwerke, die Holzbilder (Engelerscheinungen) für die Schloßkapelle in Mayerling, NÖ (1891), und die Fresken in der Haller Friedhofskapelle (1900–03), die als beispielhaftes Werk der Jugendstilkunst in Tirol gelten, entstanden. In der Tradition Makarts (s. d.) gestaltete er 1903 gem. mit Bachlechner (s. d.) anläßl. der 600Jahrfeier der Stadterhebung von Hall einen Festumzug, für den er auch die Prologe schrieb, und organisierte in der Folge noch weitere Stadtfeste, Umzüge etc. S., der den „Jungtirolern“ nahestand und v. a. Kontakt zu Arthur v. Wallpach hatte,übernahm neben seinen eigenständigen künstler. Arbeiten wiederholt Restaurierungsaufträge (u. a. Innsbrucker Spitalkirche, 1892, Brixner und Schwazer Kreuzgang, 1896 bzw. 1898), worüber er in den „Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale“, deren Korrespondent er ab den späten 90er Jahren war, publ. 1903 gründete er den Tiroler Künstlerbund, dessen Leitung er bis 1906 innehatte, und initiierte dessen erste Jahresausst.; er selbst stellte ab 1887 regelmäßig in Innsbruck aus. S. war ein begeisterter Skifahrer und unterwies ab ca. 1890 auf dem Glungezer Sportbegeisterte – darunter auch Frauen –nach der „Lilienfelder-Skilaufmethode“ von Mathias Zdarsky.