Siegl Max von, Eisenbahntechniker. Geb. Wien, 13. 10. 1856; gest. Bludenz (Vbg.), 20. 11. 1949; röm.-kath. – Bruder von Julius und Karl v. S. (s. d.). S. absolv. 1874–78 das Polytechnikum Wien und wurde ab 1880 bei der k. k. Dion. der Staatseisenbahnbauten zur Trassenführung und zu Vorarbeiten der Installationen der Bahn über den Arlberg sowie der Baudurchführung des Arlbergtunnels selbst verwendet. Ab 1882 arbeitete er in Bludenz im Konstruktionsbüro der Bausektion VI bei der Projektierung der Objekte und 1883 bei Beginn des Baues der Westrampe als Unterbauführer im Los 18 Hintergasse – Bratz bzw. Bratzer Halde. 1884 Einberufung in die Bahnerhaltungs-Sektion Bludenz im Rahmen der k. k. Gen.dion. der österr. Staatsbahnen, die erstmals eine Gebirgsstrecke mit topograph., geolog. und klimat. extremen Verhältnissen in Eigenregie zu betreiben hatte. S. war hier in allen Aufgaben des Bahnbetriebsdienstes tätig: 1889 Ing.adjunkt, 1893 Ing. und Vorstandsstellv., 1898 Obering., 1901 Bau-Oberkoär. und Vorstand dieser Sektion, 1905 Insp., 1910 Oberinsp., 1913 Oberstaatsbahnrat, 1918 Streckenleitungsvorstand; 1919 i. R. Die Notwendigkeit, bereits 1893–95 wegen chem. Einwirkung der Rauchgase die Geleise in Tunnelbereichen auszuwechseln und zahlreiche Trockenmauern, Schneebrücken und -rechen gegen Hochwässer, Lawinenabgänge und Steinschläge anzulegen, ließ S. reiche Erfahrungen sammeln, die u. a. in die von ihm entwickelten Lawinendächer und viele seiner Gutachten und wiss. Publ. zu Streckenführungen Eingang fanden. 1903 wurde S. in den Gmd.rat von Bludenz gewählt.