Si(e)ghartner, Anton Franz (1790-1875), Baumeister und Beamter

Si(e)ghartner Anton Franz, Baumeister und Beamter. Geb. Linz (OÖ), 1790; gest. ebd., 8. 6. 1875; röm.-kath. – Vater von Friedrich S. (s. u.). Nach einem Stud. an der Wr. ABK (1808) absolv. S. die Maurerlehre in Salzburg und trat 1809 als Praktikant in die oö. Landesbaudion. ein, wo er dem Brückenbau-Ärarial-Magazin zugewiesen war, und 1815 2. Kreising., 1818 1. Kreising. beim Kreisamt Hausruck wurde. 1816–20 leitete er die Baugeschäfte des Hausruck- und Innkreises, wurde 1820 3. Amtsing. und arbeitete 1820–27 in der Dion. des ständ. Bau- und Hofmeisteramtes. Bes. Verdienste erwarb sich S. bei den Erhebungen und Vorbereitungen für den Bau der Linzer „Maximilianeischen Befestigung“ nach den Plänen von Erzhg. Maximilian Josef v. Österr.-Este (s. d.); er war ab 1831 mit der Verwaltung der dabei anfallenden wirtschaftl. Belange betraut. 1834 2. Amtsing., 1837 1. Amtsing., war er nach Fertigstellung des Linzer Lagers ab 1839 als Wasserbauinsp. weiter bei der Landesbaudion. tätig. Sein Sohn, der Baumeister Friedrich S. (geb. Wels, OÖ, 14. 9. 1818; gest. Linz, 24. 5. 1905), röm.-kath., wirkte vorerst als Maurermeister in der Umgebung von Linz, wurde 1844 Land-Meister in Linz-Urfahr, ab 1847 Stadtbaumeister in Linz. Friedrich S., ein Vertreter des romant. Historismus, prägte, anfangs in Zusammenarbeit mit Karl Höbarth (s. u. Höbarth F.), das Linzer Stadtbild durch zahlreiche Umund Neubauten. Seine Fassadengestaltung war durch ein einfaches, klass. proportioniertes Schema gekennzeichnet.

W. (Friedrich S.): s. Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz 1, bearb. A. Wied (= Österr. Kunsttopographie 42), 1977, s. Reg.
L. (tw. auch für Friedrich S.): Tages-Post (Linz), 25. 5. 1905; D. Kastner, Erzhg. Maximilian und sein Kreis, phil. Diss. Wien, 1964, S. 82; G. Wacha – G. Höss, in: Hist. Jb. der Stadt Linz 1965, 1966, S. 382, 385, 389, 409, 420, 446; E. Hillbrand, Die Türme von Linz, 1985, S. 59f., 70ff., 208f.; Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz 2, bearb. H. Thaler – U. Steiner (= Österr. Kunsttopographie 50), 1986, s. Reg., bes. S. XXXVIII; Archiv der ABK, Wien; Stadtpfarrarchiv Wels, OÖ.
(Ch. Gruber – G. Wacha)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 252
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