Sigmundt, Friedrich (1856-1917), Architekt

Sigmundt Friedrich, Architekt. Geb. Wien, 10. (11.) 11. 1856; gest. Graz (Stmk.), 6. 3. 1917; röm.-kath. – Sohn eines Seidenzeugfabrikanten. Nach Absolv. der Realschule in Wien-Schottenfeld stud. S. 1874/75 an der Ing.schule, ab 1875 an der Bau(Architektur) schule der TH Wien (1880 Absolutorium). 1880 war er bei Otto Wagner in Wien tätig, 1880–86 als Mitarb. des Grazer Architekten Johann Wist u. a. am Neubau der dortigen TH beteiligt; 1880–90 Ass. an dieser Hochschule, ab 1881 selbständig im Baufach, wirkte er daneben als Sachverständiger beim Landesgericht Graz. Ab 1891 Supplent an der Staats-Gewerbeschule Graz, 1896 Prof., 1914 i. R. Stud.reisen führten ihn 1879–80 nach Italien, 1883–90 mehrmals nach Dtld. und in die Schweiz, 1900 hielt er sich in Paris und London auf. S. entwarf Pläne für Alpenschutzhäuser und -gasthöfe und arbeitete auch für die Südbahnges.; inwieweit er an der Planung von deren internationalen Hotelanlagen beteiligt war, ist unklar. Zu seinen Großprojekten zählten u. a. das Haus der Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungs-Anstalt (Graz, gem. mit Leopold Theyer) sowie 1894 der Neubau des Grazer Kaufhauses Kastner & Öhler.

W.: Stubenberghaus, 1889/90 (am Schöckl bei Graz); Schutzhaus Stephanie, 1897 (am Monte Maggiore/Učka bei Opatija, gem. mit F. Wilhelm); Warenhaus Urbanc, 1902/03 (Ljubljana); Grazer Glockenspiel; Brunnen; Grabdenkmäler; Gartenanlagen; Villen in Ktn. und Stmk.; etc. – Publ.: Beitrr. in Wr. Bauhütte.
L.: Grazer Tagbl., 6. (A.), Tagespost (Graz), 6., 9. (beide A.), NFP, 7., WZ, 8. 3. 1917 (A.); Der Bautechniker 37, 1917, S. 88; F. Achleitner, Österr. Architektur im 20. Jh. 2, 1983, s. Reg.; Mythos Großstadt, ed. E. Blau – M. Platzer, 1999, S. 198; Archiv der TU, Wien.
(D. Vasko-Juhasz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 255
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