Sikó, Miklós; Beiname Bölöni (1818-1900), Maler

Sikó Miklós, Beiname Bölöni, Maler. Geb. Siebendorf/Septér, Siebenbürgen (Şopteriu, Rumänien), 1818; gest. Neumarkt/Marosvásárhely, Siebenbürgen (Târgu Mureş, Rumänien), 5. 5. 1900. – Sohn eines aus dem Kleinadel stammenden Grundbesitzers aus Bölön (Belin). Nach Besuch des Gymn. in Neumarkt hielt sich S., vermutl. um jurid. Kenntnisse zu erlangen, einige Jahre in Hermannstadt (Sibiu) auf; 1838 Kanzlist in Neumarkt. S.s frühes Interesse an der Kunst wurde bes. von Barabás (s. d.), dessen Schüler er für kurze Zeit war, gefördert. Seine Porträts aus den 1840er Jahren (ausschließl. Aquarelle und Bildnisminiaturen auf Elfenbein) lassen eindeutig den Einfluß von Barabás’ betont sentimentalem Biedermeierstil erkennen. 1845 hielt sich S. im Badeort Borszék (Borsec) auf, wo er u. a. wohlhabende Badegäste aus der Walachei porträtierte, übersiedelte im selben Jahr nach Bukarest, kehrte aber trotz seines dortigen Erfolgs 1846 nach Siebenbürgen zurück. S., der wegen seiner Teilnahme an der ung. Revolution 1848/49 verhaftet worden war, aber nach kurzer Zeit entkommen konnte, hielt sich 1851 für acht Monate an der Münchener ABK auf und widmete sich i. d. F. in erster Linie dem Aquarell- und Miniaturporträt, in späteren Jahren jedoch, bes. nach 1860, auch der Ölmalerei. Wichtige Anregungen dafür dürfte S. auch aus der Zusammenarbeit mit dem Maler György Vastagh gewonnen haben, was eine Reihe von Ölbildnissen (1859) dokumentiert, die von beiden Künstlern signiert wurden. S. erlangte bes. durch seine im Geist des Biedermeier gemalten Porträts aus dem siebenbürg.-ung. Bürgertum Bekanntheit.

W.: K. Barabás, 1853, F. Kazinczy, 1859, Selbstbildnis, 1866, L. Kossuth, 1886 (alle Muz. Naţional de Artã, Cluj-Napoca); Ehefrau des I. Szentiványi, 1861, A. Haller, 1889 (beide Muz. Naţional Secuiesc, Sf. Gheorghe); etc.
L.: M. Életr. Lex.; Thieme–Becker; Wurzbach; L. Kelemen, in: Pásztortüz, 1927, Nr. 19, S. 439ff.; B. Biró, S. M., Klausenburg 1944 (Kat.); L. Drăgoi, in: Acta Mus. Napocensis 15, 1978, S. 481ff.
(M. J. Tataru)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 257
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