Silberstern, Philipp (1863-1942), Mediziner

Silberstern Philipp, Mediziner. Geb.Goltschjenikau, Böhmen (Golčův Jeníkov, Tschechien), 22. 2. 1863; gest. Wien, 23. 6. 1942 (Selbstmord); mos. – S. stud. ab 1882 Med. an der Univ. Wien; 1888 Dr. med. I. d. F. Sekundararzt im Wr. AKH, wechselte S. als Amtsarzt zur Wr. Polizeidion. und führte eine Praxis. Für seine erfolgreichen innovativen Interventionen bei Unfällen wurde er mehrmals ausgez.; HR. Wiss. betätigte sich S. v. a. auf den Gebieten der sozialen Hygiene und der Berufskrankheiten und verf. Publ. über Berufskrankheiten, Strahlenpilz-, Preßlufterkrankungen und Verschüttungen. Seine Beitrr. erschienen insbes. in der „Wiener klinischen Wochenschrift“ und in der „Wiener Medizinischen Wochenschrift“. Nach dem Verlust seiner Wohnung 1939 und der Abmeldung seiner Praxis verbrachte S. die letzten Jahre seines Lebens als Pflegling im Israelit. Blinden-Inst. Hohe Warte (Wien 19). 1942 wählte er gem. mit seiner Ehefrau den Freitod.

W.: Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden und über eine eigenartige Krankheitsform ..., in: WKW 24, 1911, Nr. 40; Ueber Schulung und Erwerbsfähigkeit Blinder, in: ebd. 29, 1916, Nr. 31; Die Deformierbarkeit der Pupille und ihre Wertung als Todeszeichen, in: WMW 74, 1924, Nr. 51; etc.
L.: Jb. der Wr. Ges.; Jb. der San.personen Österr., 1929/30, S. 72; IGM, IKG, Standesamt Wien-Währing, UA, WStLA, alle Wien.
(D. Angetter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 265
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