Simm Anton, Glasschneider. Geb. Kukan, Böhmen (Kokonín, Tschechien), 3. 6. 1799; gest. Gablonz an der Neiße, Böhmen (Jablonec nad Nisou, Tschechien), 17. 5. 1873. – Sohn eines Glasschleifers. S., über dessen Leben wenig bekannt ist, wirkte hauptsächl. in seiner Heimatstadt und in den Badeorten Teplitz (Teplice) und Kudowa (Kudowa Zdrój). In seinem, derzeit verschollenen, Nachlaß findet sich u. a. ein Rechnungsbuch aus den Jahren 1837–47, worin sich der vorherrschende Geschmack seiner Klientel dokumentiert. Dieses sowie Briefe, Papierabklatsche, Schnitte anderer Meister und als Vorlagen verwendete Grafiken sowie Skizzen zu einigen seiner Arbeiten illustrieren den Sujetreichtum seines Œuvre: Neben einfachen Entwürfen wie Initialen, Namenszügen, Sprüchen, Blumen etc. finden sich Stadtansichten, Jagd- und Genremotive, Darstellungen hist. Ereignisse, allegor., aber auch mytholog. Motive sowie sakrale Themen. S., der im Stil seiner Arbeiten den Einfluß des Glasschneiders und -schleifers Franz Bergmann erkennen läßt, zählte zu den produktivsten Glasschneidern seiner Epoche in der Isergebirgsregion.