Šípek Karel, Ps. Gustav Péchard, Schriftsteller und Lehrer. Geb. Bohdanetsch, Böhmen (Bohdaneč, Tschechien), 17. 3. 1857; gest. ebd., 12. 2. 1923. Hieß eigentl. Josef Peška. – Sohn eines Gastwirts. Nach Besuch der Realschule in Pardubitz (Pardubice) und der Lehrerbildungsanstalt in Prag (1873–77) wirkte Š. als Lehrer, später auch als Dir. an Prager Schulen, zog sich jedoch aus gesundheitl. Gründen 1913 in seinen Heimatort zurück. Š. trat auch mit einem reichen schriftsteller. Œuvre hervor, neben Erz. aus dem Kleinstadt-, Prager und Schulmilieu v. a. mit Libretti und Übers. für das Prager Nationaltheater, mit dessen Opernchef, Kovařovic (s. d.), er eng befreundet war. Er nützte diese Verbindung einerseits für die Durchsetzung von Janáčeks (s. d.) Oper „Jenufa“ am Nationaltheater (1916), die diesem den entscheidenden Durchbruch als Komponist brachte, anderseits verf. Š.Textbücher zu Opern von Kovařovic, etwa „Noc Šimona a Judy“, 1892, „Psohlavci“, 1898, „Slib“, 1921, etc. Š. übers. daneben wichtige Werke der dt. und österr. Dramatik, wie Nestroys „Der böse Geist Lumpazivagabundus“, 1894, Raimunds „Der Verschwender“, 1902, Schnitzlers „Komtesse Mizzi“, 1909, aber auch das Libretto zu Strauss’ – Hofmannsthals „Der Rosenkavalier“, 1922. Großer Popularität erfreuten sich seine Parodien und Travestien aus dem Theaterleben, Causerien und Humoresken, die er in „Humoristické listy“, „Národní listy“, „Paleček“, „Švanda dudák“, „Zlatá Praha“ und „Zvon“ veröff.