Šír Josef, Lehrer, Schriftsteller und Volksbildner. Geb. Branna, Böhmen (Horní Branná, Tschechien), 7. 1. 1859; gest. Příchovice, Tschechoslowakei (Kořenov, Tschechien), 9. 5. 1920. – Sohn eines Hauswebers und Kleinbauern. Nach Absolv. der Realschule und Lehrerbildungsanstalt in Jičin (Jičín) war Š. als Lehrer, längere Zeit auch als Dir., an mehreren Dorfschulen im Riesengebirge beschäftigt und engagierte sich im Rahmen der nordböhm. Minderheitenbewegung Národní jednota severočeská als Agitator. Er widmete sich v. a. auch der Kultur- und Bildungsarbeit, so gründete er gem. mit Jáchym Buchar und Jan Metelka das Krkonošské muz. (Riesengebirgsmus.) in Starkenbach (Jilemnice), und propagierte den Tourismus. 1919 i. R., wurde er 1920 als Verwalter der Minderheitenschule in Stephansruh wieder in den Schuldienst berufen, starb jedoch knapp vor Amtsantritt. Seit den 90er Jahren literar. tätig, beschreibt Š. in seinen Erz. und Novellen, die zuerst in den Ztg. „Národní listy“ und „Právo lidu“ und in den Z. „Besedy lidu“, „Švanda dudák“ sowie „Zlatá Praha“, später meistens in Buchform erschienen, mit sozialkrit., dokumentar. Ton das allmähl. schwindende Dorfleben, insbes. die sozialen und nationalen Verhältnisse, aber auch die Natur im Riesengebirge.