Škarvan Albert (Bela Adalbert), Schriftsteller, Übersetzer und Mediziner. Geb. Turdossin, Ungarn (Tvrdošín, Slowakei), 31. 1. 1869; gest. Liptovský Hrádok, Tschechoslowakei (Slowakei), 29. 3. 1926; röm.- kath. – Š. stud. Med. an den Univ. Budapest (1886–87), Prag (1887–91) und Innsbruck (ab 1891); 1894 Dr. med. Danach Militärarzt in Kaschau (Košice), lehnte er 1895 den Militärdienst aus Gewissensgründen ab, weshalb er degradiert und zu vier Monaten Haftstrafe verurteilt wurde. Auch das Doktordiplom wurde ihm entzogen. Bereits während seiner Stud.zeit in Prag litt Š. unter psych. Problemen, die er damals durch das Lesen russ. Literatur, v. a. durch das Werk Tolstois, überwinden konnte. I. d. F.hatte Š. enge Kontakte zu Tolstoi und war 1896 dessen Gast in Jasnaja Poljana (Rußland), Moskau und St. Petersburg. Aus polit. Gründen aus Rußland ausgewiesen, lebte Š. 1897/98 in England, übersiedelte jedoch aus gesundheitl. Gründen 1898 in die Schweiz, wo er bis 1910 in der Umgebung von Locarno und Genf als Arzt wirkte. 1909 vom K. begnadigt, kehrte er 1910 in die Slowakei zurück und war als Arzt in Alsóterény (Terany) und Frauenmarkt (Bátovce) tätig. 1915 mußte er sich aus polit. Gründen in Erlau (Eger) und Verpelét aufhalten, ab 1919 war er Bez.arzt in Liptovský Hrádok. Š. ist in erster Linie als Vermittler russ. Literatur in die Slowakei wichtig, seine 1904 für das „Literárny archív“ verfaßte Publ. „Slováci“, wurde von Tolstoi persönl. rezensiert, erschien aber erst 1969. Weiters übers. Š. Werke von Puschkin, Gorki, Turgenjew, Tschechow, Maupassant, ins Slowak., Ung. und Dt., sowie von Masaryk (s. d.) ins Russ. Sein Leben wurde mehrmals in dramat. und literar. Werken bearb.