Slavkovský (ze Slavkovských), Karel (1845-1919), Pianist und Musiklehrer

Slavkovský (ze Slavkovských) Karel, Pianist und Musiklehrer. Geb. Bestwin, Böhmen (Běstvina, Tschechien), 25. 1. 1845; gest. Praha, Tschechoslowakei (Tschechien), 15. 2. 1919; röm.-kath. – Sohn eines herrschaftl. Verwalters. S. trat bereits mit zwölf Jahren bei einem Wohltätigkeitskonzert in Bestwin als Pianist öff. auf. Noch während des Besuchs der Prager Realschule erhielt er Unterricht in Musiktheorie bei Čeněk Vinař, später auch bei Josef Förster und möglicherweise auch bei Fibich (s. d.). 1864 gab er sein Prager Debüt in einem Konzert des Violinisten Adolf Engelbert, sein erstes eigenes Konzert gab er 1870. Musiklehrer in Adelsfamilien, eröffnete S. 1867 in Prag eine eigene Klavieranstalt, deren regelmäßig stattfindende Schülerkonzerte einen sehr guten Ruf hatten; seine bekannteste Schülerin war die Pianistin, Komponistin, Musikschriftstellerin und Lehrerin am Prager Konservatorium Kateřina Emminger (1856–1934). Als einer der ersten Prager Pianisten spielte S. mit seinen Schülern auch ältere Musik (Domenico Scarlatti), für die tschech. Musik war er durch die Auff. von Werken älterer (Jan Václav Hugo Worzischek, Jan Ladislaus Dusík), bes. aber zeitgenöss. Komponisten von großer Bedeutung: So war er der Pianist der Urauff. u. a. von Dvořáks (s. d.) Klavierkonzert (1878, in der Urfassung), einiger Kammermusikwerke desselben Komponisten sowie von Klavierwerken Smetanas (s. d.).

L.: ČHS; Otto; Z. Nejedlý, in: Smetana 6, 1916, S. 74; Z. Böhmová-Zahradníčková, Slavní čestí klavíristé a klavírní pedagogové z 18. a 19. století, 1986, S. 164f.; J. Burghauser, A. Dvořák. Tematický kat., 1996, s. Reg.; Auf der Suche nach der poet. Zeit. Der Prager Davidsbund …, ed. B. Lomnäs u. a., 1, 1999, s. Reg.
(J. Ludvová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 355
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>