Slezak, Otto (1868-1931), Zitherspieler und Musiklehrer

Slezak Otto, Zitherspieler und Musiklehrer. Geb. Wien, 26. 9. 1868; gest. ebd., 27. 9. 1931. – Schüler des Zitherspielers Karl Franz Enslein, absolv. S. mit 15 Jahren eine Konzerttournee durch Österr., nachdem er bereits vorher in Wien öff. aufgetreten war. Ab 1890 auch im Wr. Ver. leben aktiv, wurde er artist. Leiter des Zitherklubs Umlauf und Vorstandsmitgl. des angesehenen Wr. Zitherbunds. Er gründete das Klass. Streichmelodion-Quartett Slezak, mit dem ihm die Einführung des Streichzitherspiels in die Wr. Musikkreise gelang. Musikal. Leiter des Zitherklubs Kohlröserl und des Wr. Zither-Konzert-Ver., wurde S. nach der Gründung des Oesterr.-Ung. Zitherlehrer Verbands dessen Dirigent; in dieser Funktion verblieb er bis 1923. Er wurde 1901 als dessen Delegierter zum Internationalen Zitherkongreß in Weimar entsandt, wo er als einziger Vertreter der „Wiener Stimmung“ durch sein virtuoses Spiel großen Erfolg hatte. 1903 unternahm er eine Konzerttournee durch das westl. Dtld., die ihn zu einem der bekanntesten Zithervirtuosen seiner Zeit machte. Auch als Musiklehrer erfolgreich, wurde S. 1923 Leiter der Ausbildungskl. und Dir. an der Fachschule des Oesterr. Zitherlehrerverbands in Wien. Er gilt als bedeutender Virtuose der „Wiener Zither“ und war einer der bekanntesten Ver. dirigenten von Wien.

L.: Österr. Zitherztg. 1, 1934, Nr. 3; J. Bandelmeier, Hdb. der Zither 1, 1963, s. Reg.; J. Hartmann, Die Volksmusik. Die Zither in Wien 2, 1996, S. 17; Zwei Jhh. Zither in München, ed. V. D. Laturell (= Volksmusik in München 18), 2. ergänzte Aufl. 1998, S. 36f. (m. B.); A. Nikl, Die Zither, o. J., S. 111f.
(W. Zuleger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 358
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