Slot(t)a Juraj (Jiří, Georg), Ps. Rajecký, Chrástka, Zeitungsherausgeber, Schriftsteller, Lehrer und Seelsorger. Geb. Rajec, Ungarn (Slowakei), 24. 3. 1819; gest. Leopold-Neustadtl, Ungarn (Leopoldov, Slowakei), 4. 10. 1882; röm.-kath. – Aus einer Bauernfamilie stammend. Früh verwaist, mußte S. das Gymn. in Sillein (Žilina) 1831 abbrechen und begann statt dessen eine Buchdruckerlehre in Pest (Budapest), 1833–38 konnte er seine Gymn. stud. in Gyöngyös, Sillein, Wien und Preßburg (Bratislava)fortsetzen. 1838–42 stud. er, durch den mähr. Volksaufklärer František Sušil beeinflußt, Theol. in Brünn (Brno); 1842 Priesterweihe. 1842–44 war er Kaplan in Mautnitz (Moutnice), 1844–51 in Scharatitz (Šaratice), 1852 legte er in Prag die Staatsexamen aus böhm. Sprache und Literatur bei F. L. Čelakovský (s. d.) ab. 1852–61 wirkte er in Neusohl (Banská Bystrica) zunächst als Supplent, dann als Prof. am kath. Gymn.; 1855–61 Prediger. Als enger Mitarb. des slowak.-national gesinnten Bischofs Š. Moyzes (s. d.) war S. 1861 an der Konzipierung des Slowak. Memorandums beteiligt; 1865 Kandidat bei den Parlamentswahlen. Nach der Magyarisierung des Gymn. war S. 1861–70 als Pfarrer im dt. Dorf Schmiedshau (Tužina) tätig. 1870 fungierte er als erster Dir. des von ihm mitgegr. Spolok svätého Vojtecha in Tyrnau (Trnava) sowie als Mitbegründer und Ausschußmitgl. der Matica slovenská. S., ein exzellenter Prediger und Redner, verf. anfängl. national-aufklärer. und religiöse Ged. in tschech. und slowak. Sprache und veröff. in tw. von ihm red. slowak. und tschech. Periodika (u. a. „Cyrill a Method“, „Kazatel’ňa“, „Katolícke noviny“, „Pútnik svätovojtešský“, „Světozor“, „Pešťbudínske vedomosti“) zahlreiche Artikel religiösen, volksaufklärer., polit., moral., pädagog. und hist. Inhalts. Wenn auch seine Poesie nicht hoch bewertet wird, gehört S. doch zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die sich um die Hebung der Kultur und Bildung des slowak. Volkes verdient gemacht haben.