Smetánka Emil, Philologe. Geb. Unterkraupen, Böhmen (Dolní Krupá, Tschechien), 14. 10. 1875; gest. Praha, Tschechoslowakei (Tschechien), 6. 1. 1949; evang. –Sohn eines evang. Pfarrers, der 1883 mit seiner Familie nach Niemetzky (Sněžné)zog. S. besuchte das Gymn. in Kolin (Kolín) und stud. 1893–97 als Schüler J. Gebauers (s. d.) Bohemistik und Germanistik an der Univ. Prag; 1901 Dr. phil. 1897–99 Supplent an einer Realschule in Prag, wirkte S. 1900–01 an der Realschule in Jungbunzlau (Mladá Boleslav), 1901–08 wiederin Prag. 1904–08 Priv. Doz. für alttschech. Philol., 1908–15 ao., 1915 Tit. Prof., 1919 o. Prof. für Tschech. Sprache und Literatur an der Univ. Prag. Bereits ab 1905 hielt S. an Stelle Gebauers die Seminare, ab 1906 auch die Vorlesungen. 1907 korr., 1915 o. Mitgl. der Böhm. Akad. der Wiss. und Künste, 1919–29 Sekr. der III. Kl. Während des 1. Weltkriegs war S. als Verpflegungsoff. in Dalmatien stationiert und konnte erst 1919 wieder an die Univ. zurückkehren; 1924–25 Dekan, 1939 emer. S. befaßte sich mit der Ed. alttschech. Literatur und gab kurz nach Gebauers Tod dessen „Slovník staročeský“ heraus. Sein fachl. Interesse für Dialektol. zeigte sich auch in seiner Zusammenarbeit mit der Komm. für die tschech. Rechtschreibung und in dem von ihm verf. Handwörterbuch der tschech. Sprache, nach 1918 war er zudem in der terminolog. Komm. für das Postwesen und die Armee tätig. S. verf. daneben prakt. Lehrbücher des Tschech. für Ausländer. Ab 1917 war er Mithrsg. der Z. „Naše řeč“; seine Abhh. erschienen u. a. in „Sborník filologický“, „Listy filologické“ und im Sammelbd. „Literatura česká 19. století“, 1902.