Smreczyński, Franciszek; Ps. Władysław Orkan (1875-1930), Schriftsteller

Smreczyński Franciszek, Ps. Władysław Orkan, Schriftsteller. Geb. Poręba Wielka, Galizien (Polen), 27. 11. 1875; gest. Kraków (Polen), 14. 5. 1930. – Bergbauernsohn aus einer Goralenfamilie. S. besuchte 1884–86 die Schule in seinem Heimatort und 1886–88 bei den Zisterziensern in Szczyrzyc, danach 1888–95 das Gymn. in Krakau (Kraków), das er jedoch abbrach, um sich schriftsteller. Tätigkeit zuzuwenden. Er lebte i. d. F. in Poręba Wielka, Lemberg (L’viv), Poronin und Zakopane, unterbrochen von zwei größeren Reisen in die Schweiz 1898–99 bzw. 1904–05. S. veröff. ab 1895 Ged. in der Krakauer satir. WS „Diabeł“ und trat in Verbindung mit den Schriftstellern des Jungen Polen; ab 1897 publ. er auch Ged. und Erz. in Warschauer, Krakauer und Lemberger Z. Sein erstes Poem, „Nad grobem matki“, veröff. er 1896, den ersten Bd. Prosa, „Nowele“, 1898. Die Zeit bis zur Jh.wende war für S., der neben Lyrik, Erz. und Romanen auch Dramen schuf, literar. äußerst produktiv: In naturalist. Weise behandelt sein Œuvre häufig das Leben der Goralen, ärml. Bergbauern aus der Tatra, vor dem Hintergrund einer beeindruckenden Landschaft. Häufig wird der goral. Dialekt in Verbindung mit der Literatursprache als Stilmittel eingesetzt und dieser damit ein neuer Wortschatz zugeführt. S., der bereits während seiner Gymn.-zeit polit. in einer geheimen nationalen Organisation tätig war, verließ diese 1895 und sympathisierte von da an mit der linksorientierten Volksbewegung. 1905–06 unterstützte er publizist. den Poln. Volksverband im Kg. reich Polen. 1900 war er kurze Zeit Red. der Z. „Zorza“, 1913 der „Gazeta Podhalańska“. Nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs warb S. für die Poln. Legion, in deren Rahmen er in verschiedenen Funktionen tätig war (u. a. ab 1916 im Militärarchiv). 1918 Unterlt., 1920 Lt. der Legion, trat er 1920 als Hptm. i. R. Danach widmete sich S. wieder seiner literar. Tätigkeit, die sich um soziale und kulturelle regionale Probleme konzentrierte, und engagierte sich in verschiedenen sozial-kulturellen Organisationen. 1930 erhielt er für sein Lebenswerk den literar. Preis der Stadt Warschau.

W. (auch s. u. PSB): Komornicy, 1900; Nad urwiskiem, 1900; Z tej smutnej ziemi, 1903; W roztokach, 2 Bde., 1903; Pomór, 1910; Drzewiej, 1912; Pieśni czasu, 1915; Wesele Prometeusza, 1921; Kostka Napierski, 1925; Listy ze wsi, 2 Bde., 1925–27, Neuaufl. 1936; Warta, studia, listy, szkice, 1926; Wskazania, 1930; Czantoria i pozostałe pisma literackie, 1936; Dzieła, 14 Bde., 1960– 72; etc.
L. (unter Orkan): PSB (m. W. und L.); J. Krzyżanowski, Pieśniarz krainy kęp i wiecznej nędzy, 1927; M. Puchalska, W. Orkan, 1957; S. Pigoń, W. Orkan, 1958; R. Gerlecka, Wczesna twórczość Orkana, 1959; J. Krzyżanowski, Neoromantyzm polski 1890–1918, 1963, s. Reg.; J. Kobylińska, Gwara w utworach W. Orkana, 1990; dies., Świat językowy W. Orkana: słowa i stereotypy, 1997; B. Faron, Pisarz chłopski wobec wielkiej wojny (W. Orkan), 1998; ders., W. Orkan, 2004; Mitt. Maria Kłanska, Kraków, Polen.
(H. Kowalska – E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 381f.
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