Sonnleithner, Maximilian Frh. von (1859-1933), Diplomat

Sonnleithner Maximilian Frh. von, Diplomat. Geb. Petropolis (Brasilien), 27. 11. 1859; gest. Wien, 16. 3. 1933; röm.-kath. – Enkel von Ignaz, Neffe von Leopold v. S., Großneffe von Joseph Ferdinand S. (alle s. d.), Sohn von Hippolyt Frh. v. S. (geb. 17. 9. 1814; gest. 25. 10. 1897), der bei verschiedenen Gesandtschaften, zuletzt als bevollmächtigter Minister und Gesandter in Portugal und danach am brasilian. Hof, wirkte, 1861 in den Ritter- und 1869 in den Frh.stand erhoben wurde. S. verbrachte seine frühe Jugend in Rio de Janeiro, besuchte dann in Wien die Theresian. Akad. und stud. 1879–83 an der Univ. Jus. Nach Absolv. der Gerichtspraxis trat er in den Konsulardienst und war nach verschiedenen Verwendungen, u. a. an den (General-)Konsulaten in Smyrna (Izmir), Patras, Varna und Venedig, 1895–99 Konsul in Kairo, 1899–1903 Konsul (ab 1900 Generalkonsul) in Konstantinopel (Istanbul). 1903 ins Min. des Äußern zurückgekehrt, war S. zuletzt bis 1918 Leiter des Konsulardep. Unter seiner Ägide kam es zum laufenden Ausbau des österr.-ung. Konsularnetzes in Staaten, die über nennenswerte österr. und ung. Auswandererkolonien verfügten, wie Argentinien, Brasilien, dem Dt. Reich, Mexiko, der Schweiz und den USA, zur Schließung bzw. Herabstufung von Konsularämtern in der Levante sowie zur Einführung einer Tropenuniform für Konsularbeamte (1913).

L.: NFP, 26. 10. 1897 (A., zu Hippolyt Frh. v. S.); RP, 17. 3. 1933; Wurzbach (zu Hippolyt Frh. v. S., s. u. Leopold v. S.); Jb. des K. u. K. Auswärtigen Dienstes 1917, 21, 1917; HHStA, UA, WStLA, alle Wien.
(R. Agstner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 427
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