Sorsich (Sorchich) von Severin, Adalbert (Béla) (1860-1930), Offizier

Sorsich (Sorchich) von Severin Adalbert (Béla), Offizier. Geb. Pest (Budapest, Ungarn), 17. 4. 1860; gest. Budapest (Ungarn), 30. 12. 1930. – Sohn eines Advokaten, dessen Vater 1822 nob. worden war. S. wurde u. a. in Dresden erzogen, wollte zuerst zur Marine, trat aber 1875 als Truppeneleve beim Feldjägerbaon. 25 ein und wechselte – nach Besuch der Kadettenschule – 1878 zur Inf., bei der er als Lt. den Okkupationsfeldzug in Bosnien-Herzegowina mitmachte. 1888–90 war er Lehrer für Ung. an der Wr. Neustädter Militär-Akad. (1889 Hptm.), dann Komp.-Kmdt., und diente ab 1895 bei den Honvéd-IR 24 und 9. 1898 wurde S. mit der Leitung der Honvéd-Kadettenschule in Fünfkirchen (Pécs) betraut. 1906 wurde er Obst. und Kmdt. des Honvéd-IR 8, 1911 GM, 1912 Kmdt. der 82. Honvéd-Brig. und im März 1914 Stadtkmdt. von Budapest, im November auch FML. Im September 1915 erhielt S. das Kmdo. einer aus zwei, zeitweise drei ung. Landsturm-Etappen-Brig. bestehenden Gruppe, mit der er – trotz Versorgungsengpässen und mangelnder Gebirgskriegsausbildung seiner Einheiten – am Feldzug gegen Serbien teilnahm. Im Jänner 1916 wirkte S.s Gruppe an der Eroberung des Lovčen-Massivs mit und war im Februar (nach ihrer Umbenennung in 63. Inf.-Div.) maßgebend an der Einnahme von Durazzo (Durrës) beteiligt. Im September desselben Jahres übernahm S. das Kmdo. der 70. Honvéd-Div. in Wolhynien, behauptete sich gegen Angriffe der Russen während der Brussilow-Offensive und wurde ab Oktober zum Grenzschutz nach Siebenbürgen verlegt; dort konnte er im Februar 1917 (als zeitweiliger Kmdt. einer Gruppe in Korpsstärke) russ. Angriffe abwehren und nahm im August an den Versuchen zur Eroberung der Moldau teil. Im Jänner 1918 Kmdt. des VI. Korps in Venetien, wurde S. im Mai Gen. der Inf. und im Juli Militär-Kmdt. von Kaschau (Košice); 1919 i. R. S. wurde u. a. mit dem Kommandeurkeuz des Leopold-Ordens ausgez.

L.: Pester Lloyd, 31. 12. 1930; Österr.-Ungarns letzter Krieg 3–6, 1932–36, s. Reg.; KA, Wien.
(A. Schmidt-Brentano)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 432
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