Sporschil(l) Johann Chrysostomus, Journalist und Fachschriftsteller. Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 23. 1. 1800; gest. Wien, 16. 12. 1863; röm.-kath. S. absolv. das Gymn. in Brünn und stud. anschließend an der Univ. Wien Jus; 1823 Dr. jur. (nicht nachweisbar). 1827 übersiedelte er nach Leipzig, wo er bis 1831 als Journalist und hist. Fachschriftsteller wirkte und bes. mit seiner Abh. über die sächs. Verfassungsurkunde Aufmerksamkeit erregte. 1832–33 red. er in Braunschweig die literar. Beilage der „Deutschen Nationalzeitung aus Braunschweig und Hannover“, danach arbeitete er wieder in Leipzig für die „Leipziger Allgemeine Zeitung“. Als sich nach 1848 die Spannungen zwischen Österr. und Preußen verschärften, publ. S. auf Anregung des österr. Gen.konsuls in Leipzig Josef Sebastian v. Grüner seine tendenziell pro-österr. gehaltenen Broschüren und Aufsätze u. a. auch in den Ztg. „Rhein- und Moselzeitung“, „Rheinische Volkshalle“, „Deutsches Volksblatt“ und „Karlsruher Zeitung“. Daneben trat er als Verf. hist. Werke sowie als Übers. engl. und französ. Romane und Fachbücher hervor. Ende der 1850er Jahre ergriff er gegen die dt.-kath. Bewegung in Leipzig Partei und übersiedelte aufgrund der daraus resultierenden heftigen Kritik 1858 nach Wien, wo er seine publizist. Tätigkeit als Korrespondent für polit. Bll. fortsetzte. S. gehörte zum Bekanntenkreis Beethovens (s. d.), für den er 1823 das – allerdings nicht vertonte – Libretto „Die Apotheose im Tempel des Jupiter Ammon“ verf.