Srb Adolf, Historiker und Journalist. Geb. Rokitzan, Böhmen (Rokycany, Tschechien), 27. 9. 1850; gest. ebd., 14. 4. 1933. Nach Besuch der Gymn. in Prag und Pilsen (Plzeň) ergriff S. 1871 die journalist. Laufbahn bei der Prager Tagesztg. „Politik“. Mehrmals wegen Preßdelikten angeklagt, wurde er 1876 zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. 1876–79 fungierte S. als verantwortl. Red. der „Plzeňské listy“. Ab 1879 war S., der in engem Kontakt zur alttschech. Parteileitung stand, Red. der Ztg. „Politik“, „Pokrok“, „Česká politika“ und „Národní politika“, wobei er für die Annäherung dieser alttschech. Bll. an die Gruppe der Realisten um Kaizl und Th. Masaryk (beide s. d.) mitverantwortl. war. Ab 1903 schrieb er regelmäßige Monatsberr. für die Prager Z. „Osvěta“ über innen- und außenpolit. Themen. S. trat aber auch als Verf. historiograph. Werke hervor. Seine zeitgeschichtl. und biograph. Arbeiten wie auch seine Erinnerungen sind bes. als Materialsmlgg. wertvoll. V. a. die 1899 und 1901 erschienene zweibändige Geschichte der tschech. Politik in der 2. Hälfte des 19. Jh. „Politické dějiny národa českého od roku 1861“, die auch eine Ed. wichtiger Dokumente enthält, ist für die hist. Forschung noch heute aktuell.