Stabinger, Ferdinand (1866–1948), Bildhauer und Lehrer

Stabinger Ferdinand, Bildhauer und Lehrer. Geb. Thaur (Tirol), 26. 5. 1866; gest. ebd., 23. 5. 1948; röm.-kath. Sohn eines Oberlandesgerichtsdir. S. erhielt seinen ersten künstler. Unterricht durch den Krippenschnitzer Romed Riedmüller sowie durch den Historienmaler Pernlochner (s. d.) in Thaur und besuchte ab 1880 die Fachschule für Holzschnitzerei und Tischlerei in Hall in Tirol, 1884–92 stud. er an der Wr. Kunstgewerbeschule u. a. bei H. Klotz (s. d.) Holzbildhauerei und -schnitzerei und spezialisierte sich zu dieser Zeit hauptsächl. auf Altarfiguren. Nach vollendeter Ausbildung wechselte er ins Lehrfach und unterrichtete kurze Zeit in Hallstadt und Königsberg (Kaliningrad), 1891–1907 an der Fachschule für Holz- und Steinbearb. in Hallein, anschließend bis zu seiner Pensionierung 1929 an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck das Fach Bildhauerei. S.s bes. Bedeutung lag in seiner Lehrtätigkeit, wofür er mit dem Titel Reg.Rat ausgez. wurde: Zu seinen Schülern zählten u. a. die Bildhauer Hans Andre und Franz Staud. Seine Werke – hauptsächl. figurale und dekorative Holzplastik sowie Bildnisbüsten – präsentierte er erfolgreich auf zahlreichen in- und ausländ. Ausst. (z. B. Erste Internationale Jagd-Ausst., Wien 1909).

W.: F. Pernlochner (Büste, Romedikirche, Thaur); etc.
L.: Tiroler Anzeiger, 4. 1., 26. 5., Innsbrucker Nachrichten, 26. 5. 1936; Bénézit; Thieme–Becker; Vollmer; FS zur Hundertjahrfeier der Höheren Techn. Lehranstalten in Innsbruck, 1984, S. 63, 93; Tirols Künstler 1927, ed. E. Hastaba (= Schlern-Schriften 319), 2002, S. 333f.; F. Frech, in: J. Bertsch, Dorfbuch Thaur, 2002, S. 191; Archiv der Univ. für angewandte Kunst, Wien.
(E. Hastaba)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 64
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