Stadnicki, Jan (Johann) Gf. (1841–1919), Großgrundbesitzer, Politiker und Wirtschaftsfunktionär

Stadnicki Jan (Johann) Gf., Großgrundbesitzer, Politiker und Wirtschaftsfunktionär. Geb. Tarnów, Galizien (Polen), 31. 1. 1841; gest. Kraków, Polen, 20. 12. 1919. S. entstammte dem jüngeren Zweig der gräfl. Familie S. Nach Absolv. des Gymn. in Krakau (Kraków) und einer Ing.schule in Paris arbeitete er einige Jahre als Ing., ehe er sich dem öff. Leben widmete. Als Großgrundbesitzer Mitgl. in der Bez.vertretung von Brzesko (ab 1868), führte ihn seine Tätigkeit über verschiedene vom Landadel dominierte galiz. Wirtschaftsorganisationen (wie Galiz. Boden-Credit-Anstalt, Galiz. Bodenparzellierungsver., Galiz. Versicherungsanstalt oder Galiz. Handels- und Gewerbebank) auch nach Wien, wo er Verwaltungsratsmitgl. der Österr. Länderbank (ab 1880), der Kolomeaer Localbahn sowie Verwaltungsratsvors. der Österr. Central-Boden-Credit-Bank (ab 1890 Verwaltungsratspräs.) war. Auch im Rahmen seiner parlamentar. Tätigkeit im LT (1877–95) und im Abg.haus des RR (1882–84 und 1891–94) widmete sich S. als Führer der galiz. Agrarier vorwiegend Wirtschafts- und Steuerfragen und trat als vehementer Gegner der erstarkenden Volksparteien auf. Oftmals als möglicher galiz. Statthalter im Gespräch, wurde S. 1895 zum Mitgl. des HH auf Lebenszeit ernannt.

L.: Hahn, 1891; PSB (m. L.); G. Kolmer, Das HH des österr. RR, 1907; K. Chłędowski, Pamiętniki, ed. A. Knot, 1–2, 1951, s. Reg.; S. Grodziski, Sejm Krajowy Galicyjski 1861–1914, 2, 1993, s. Reg.; J. Buszko, Polacy w parlamencie wiedeńskim 1848–1918, 1996, s. Reg.
(H. Binder)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 77
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