Stawa, Franz Anton (1830–1903), Militärarzt

Stawa Franz Anton, Militärarzt. Geb. Pilgram, Böhmen (Pelhřimov, Tschechien), 25. 3. 1830; gest. Klosterneuburg (NÖ), 6. 5. 1903; röm.-kath. Nach Absolv. des Gymn. in Deutschbrod (Havlíčkův Brod) und der phil. Jgg. in Prag stud. S. Med. an der Univ. Pavia; 1858 Dr. med., 1859 Dr. chir. Seine militär. Laufbahn begann er als Unterarzt beim IR 44, von wo er 1859 mit Beförderung zum Oberarzt zum IR 31 transferiert wurde. 1860 wechselte er an das Militär-Untererziehungshaus in Belluno, nach dessen Auflösung 1862 zu jenem in Bruck (Bruck an der Leitha). 1866 zum Rgt.arzt 2. Kl. beim Dragonerrgt. 2 befördert, wurde S. 1870 zur 14. Abt. des Reichskriegsmin. versetzt; 1871 Rgt.arzt 1. Kl., 1877 Beförderung zum Stabsarzt. 1882 übernahm er die Leitung des Garnisonsspitals Nr. 8 in Laibach. 1883 zum Oberstabsarzt 2., 1885 zum Oberstabsarzt 1. Kl. befördert, wurde S. 1886 zum San.chef des 9. Korps in Josefstadt (Jaroměř-Josefov) ernannt. 1886 trat er mit Titel und Charakter eines Gen.stabsarztes i. d. R. Wiss. befaßte sich S. mit Neuerungen und Verbesserungen im Militärsan.wesen, insbes. auf Erfahrungen der Kriegschirurgie beruhend, die er sich in den Feldzügen 1859 und 1866 angeeignet hatte. Gem. mit L. v. Seligmann (s. d.) gab er 1870 einen „Auszug aus der Instruktion für den Sanitätsdienst bei der Armee im Felde vom Jahre 1870“ heraus und erarbeitete 1874–77 mit Josef Leiden v. Treberg und Karl Kraus das unvollendet gebliebene „Handbuch für das k. k. Militärsanitätswesen“, eine Smlg. von Vorschriften. S. wurde 1877 mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens und 1882 mit dem Marianerkreuz des Dt. Ritterordens ausgez.

W.: La sottrazione degli alimenti in riguardo alla medicina legale, Diss. Pavia, 1858; etc.
L.: Führer durch Klosterneuburg und Umgebung, 1901, S. 100; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte, 1913; KA, Wien; Archiv der Stadt Klosterneuburg, NÖ.
(D. Angetter)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 125
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