Stein Conrad, Otologe. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 21. 1. 1870; gest. Potenza (Italien), 1. 8. 1942; mos. Sohn eines Fabrikanten. Nach Absolv. des Gymn. stud. S. ab 1887 Med. an der Univ. Wien; 1893 Dr. med. Im Anschluß vervollkommnete er seine Ausbildung im AKH, ehe er als Ass. an die Ohrenabt. der Allg. Wr. Poliklinik wechselte. 1918 habil. sich S. für Ohrenheilkde. in Wien und wurde ein Jahr später Vorstand des Ohrenambulatoriums der IKG. 1922 wechselte er als Vorstand des Ambulatoriums für Ohrenkranke an das Rothschildspital. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österr. 1938 wurde aus „rass. Gründen“ seine Venia legendi widerrufen und S. flüchtete mit seiner Ehefrau 1939 zunächst nach Nervi (Genova), von wo aus die beiden nach New York weiterreisen wollten. 1940 wurden sie in Potenza interniert. Wiss. befaßte sich S. hauptsächl. mit der Diagnose und Therapie von Ohrenkrankheiten, insbes. mit Drüsenerkrankungen und Arteriosklerose. S. war Mitgl. der Ges. der Ärzte in Wien, der Österr. Otolog. Ges. und der Ges. für interne Med. und Kinderheilkde. in Wien.