Steiner Fűlöp (Philipp), Bischof. Geb. Fehéregyháza, Ungarn (Donnerskirchen, Bgld.), 28. 4. 1839; gest. Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn), 11. 8. 1900; röm.-kath. Der ursprüngl. Name seines Vaters lautete Della Pietra. S. trat nach dem Besuch des Gymn. in Veszprim (Veszprém) und Raab (Győr) 1856 in das Priesterseminar in Raab ein und stud. 1860–63 im Pazmaneum in Wien; 1863 Priesterweihe und Kaplan in Wieselburg (Mosonmagyaróvár), ab 1864 Stud.präfekt am Seminar in Raab, 1867 Dr. theol. an der Univ. Wien, wurde S. im selben Jahr Prof. für Kirchenrecht an der Rechtsakad. in Raab und fungierte 1868 (w. Hofkaplan) bis 1882 als Stud.präfekt am Höheren Priesterbildungsinst. in Wien (Frintaneum). 1882 Domherr und Rektor des Priesterseminars in Großwardein (Oradea), wurde er 1890 als Nachfolger von János Pauer (s. d.) Bischof von Stuhlweißenburg. S. bemühte sich um die religiöse Erneuerung seiner Diözese, um die Restaurierung kirchl. Gebäude (z. B. des bischöfl. Palais), überließ der bischöfl. Bibl. 30 Wiegendrucke und engagierte sich während des ung. „Kulturkampfes“ u. a. mit einem Hirtenbrief (1892) und zahlreichen Artikeln gegen die kath. Autonomie, die Wegtaufenverordnung und die Einführung der Zivilehe. Er war auch Vizepräs. des Szent István Társulat und führendes Mitgl. anderer Ges. sowie, als Bischof, Mitgl. des Ung. Magnatenhauses.