Steinmetzer Franz Xav., Orientalist und Assyriologe. Geb. Dauba, Böhmen (Dubá, Tschechien), 12. 1. 1879; gest. Slaný, Tschechoslowakei (Tschechien), 1945. Sohn eines Arztes. S. besuchte das Gymn. in Prag und absolv. danach theol. Stud. an der dt. Univ. Prag. Nach der Priesterweihe 1901 wirkte er ein Jahr in der Seelsorge in Petschau (Bečov nad Teplou) und wurde 1902 als Hochschuladjunkt an die theol. Fak. der Univ. Prag berufen, um dort seine wiss. Ausbildung fortzusetzen. Daneben stud. er sechs Semester an der Univ. Berlin, wo er sich hauptsächl. dem oriental. Sprachstud. widmete und Adolf Ermann, Adolf Harnack, Eduard Meyer und bes. der Assyriologe Friedrich Delitzsch zu seinen Lehrern zählten. Daneben besuchte S. auch das Seminar für Oriental. Sprachen und das Inst. Judaicum. 1905 Dr. theol. in Prag, 1909 Dr. phil. in Berlin. 1908 habil. er sich an der dt. Univ. Prag, im selben Jahr Prof. der Theol. an der Theol. Lehranstalt in Leitmeritz (Litoměřice), 1910 ao. Prof. für Bibelstud. an der dt. Univ. Prag, 1912 o. Prof., 1916/17 Dekan. S. war ein äußerst vielseitiger Orientalist und Begründer der Assyriol. in Prag; er lehrte auch am dortigen Oriental. Inst. und engagierte sich ab 1924 in der Ges. zur Förderung der dt. Wiss., Kunst und Literatur in Prag. Während des 2. Weltkriegs unterrichtete er an der theol. und jurist. Fak. der dt. Univ. Prag. In den Nachkriegswirren starb er noch vor seiner Aussiedlung aus der Tschechoslowakei im Sammellager bei Slaný.