Steinsky Wilhelm, Maler und Lehrer. Geb. Wien, 23. 5. 1866; gest. Innsbruck (Tirol), 12. 5. 1937; evang. Sohn eines aus Königgrätz (Hradec Králové) stammenden Kaufmanns. Nach Absolv. der Bürgerschule und Unterricht bei Grandauer (s. d.) stud. S. 1883–85 vorerst als Gast, 1885–90 als o. Schüler an der Wr. ABK unter Griepenkerl (s. d.) und Josef Mathias v. Trenkwald und trat danach in den Staatsdienst. Ab 1891 unterrichtete er – zunächst als Ass. – Freihandzeichnen, geometr. und kunstgewerbl. Zeichnen an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, ab 1898 prov., danach w. Lehrer, 1901 Prof.titel. Zusätzl. wirkte er ab 1904 als suppl. Zeichenlehrer an der städt. höheren Töchterschule und am städt. Mädchenrealgymn. in Innsbruck; 1923 i. R. Als Maler arbeitete S. viel nach der Natur (z. B. Parkstud. vom Baron Sternbach’schen Schloß Mühlau, 1908), schuf Porträts in Pastell oder Öl und gestaltete auch religiöse und hist. Themen (u. a. „Auffindung der Leiche Abels“, „Die Hussiten vor Naumburg“); bes. Anerkennung fand er aber für seine Stilleben (Frucht- und Blumenstücke). Daneben lieferte er Entwürfe für Grabdenkmäler, für dekorative Deckenmalereien (z. B. für das Kreisgericht Ried im Oberinntal) und restaurierte alte Ölbilder. Für die Annalen des naturhist. Hofmus. in Wien fertigte er Zeichnungen nach Mikroskopschnitten an. S., der sich wiederholt an Ausst. u. a. in Innsbruck, Wien und Berlin beteiligte, war ab 1905 Mitgl. des Tiroler Künstlerbundes.