Stelzhammer, Anton (1848–1913), Instrumentenbauer

Stelzhammer Anton, Instrumentenbauer. Geb. Wien, 9. 2. 1848; gest. ebd., 29. 9. 1913. Sohn von Valentin S. (geb. Zell am Pettenfürst/Zell am Pettenfirst, OÖ, 1. 11. 1817; gest. Wien, 9. 9. 1884), der als Tischler nach Wien zog, um beim Klavierbauer Joseph Anton Knam in die Lehre zu gehen. 1848 gründete er eine eigene Fa.; ab 1854 ist er als Klaviermacher in Gumpendorf (Wien 6) nachweisbar. S. übernahm 1883 den Betrieb von seinem Vater, im selben Jahr wurde auch ein Fabriksneubau in Wien 14 errichtet, 1913 eine Filiale der Fa., die damals bereits A. Stelzhammer’s Söhne hieß, in Wien 6 gegr. Neben den gängigen Flügel- und Pianinomodellen baute S. auch sog. „eiserne Flügel“, bei denen das (sonst aus Holz gefertigte) Gehäuse aus Gußstahl bestand und die dadurch bes. stimmhaltig waren. Der Betrieb wurde von seinem Sohn Hugo S. d. Ä. (geb. Wien, 12. 11. 1888; gest. ebd., 10. 6. 1986) zu einer Zeit übernommen, da der Klavierbau in Österr., bedingt durch den Ausbruch des Krieges und den Zerfall der Monarchie, stagnierte. Trotzdem konnte die Produktion in kleinem Rahmen aufrechterhalten werden. Dessen Sohn Hugo S. d. J. (geb. Wien, 5. 11. 1919) hielt sich 1941–44 in Paris auf, verlegte sich in den folgenden Jahren auf den Handel mit Musikinstrumenten und übernahm 1960 den Betrieb, der sich seit 1981 allerdings nicht mehr im Familienbesitz befindet. Ein Bruder von Anton S., Rudolf S. d. Ä. (geb. Wien, 5. 5. 1864; gest. ebd., 24. 12. 1938), war ebenfalls Klaviermacher, dessen Geschäft von seinem Sohn Rudolf S. d. J. (geb. Wien, 11. 3. 1893; gest. ebd., 16. 1. 1967) weitergeführt wurde und 1966 in den Besitz der Fa. Ehrbar überging.

L.: WZ, 11. 3. 1953, 16. 12. 1975; L. Kreuter, in: Bll. für Technikgeschichte 18, 1956, S. 27; West-Ost-Journal 5, 1973, S. 37; Klavierland Wien, ed. R. A. Prilisauer, Wien 1980, S. 23 (Kat.); R. Hopfner, Wr. Musikinstrumentenmacher 1766–1900, 1999; WStLA, MA 35, Pfarramt Mariahilf, Pfarramt Gumpendorf, alle Wien; Pfarramt Zell am Pettenfirst, OÖ; Mitt. Hugo Stelzhammer jun., Wien.
(R. Hopfner)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 207
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