Stelzhammer, Ferdinand Frh. von (1797–1858), Beamter

Stelzhammer Ferdinand Frh. von, Beamter. Geb. Wien, 22. 3. 1797; gest. Gräfenberg, Schlesien (Jeseník, Tschechien), 8. 7. 1858. Sohn von Paul v. S. (1747–1797), der, ab 1780 im Justizdienst in Lemberg (L’viv) und Tarnów verwendet, 1787 in den galiz. Adelsstand erhoben wurde und zuletzt als HR bei der Obersten Justizstelle in Wien tätig war, Neffe von Johann Christoph S. (s. d.). Nach Besuch der Theresian. Akad. in Wien (1808–19) trat S. als Auskultant beim nö. Landrecht in den Staatsdienst ein. 1824 wurde er Ratsprotokollist beim Landrecht in Lemberg, 1829 dort zum Rat befördert. 1831 kehrte er zum nö. Landrecht zurück und wurde 1839 Appellationsrat, ehe er 1843 als HR zur Obersten Justizstelle kam. Im August 1848 wurde er als Unterstaatssekr. in das neuerrichtete Justizmin. berufen, das er in Abwesenheit des Ministers stellv. leitete. S. war an allen Rechtsreformen und damit an der Neugestaltung des Justizwesens nach 1848 führend beteiligt. 1849 Frh., 1853 Geh. Rat, 1855 i. R.

L.: WZ, 20. 7. 1858; Wurzbach; Z. für Gesezkde. und Rechtspflege 4, 1858, S. 19f.; M. Maschek v. Maasburg, Geschichte der obersten Justizstelle in Wien (1749–1848), 2. Aufl. 1891, s. Reg. (auch zu Paul v. S.); AVA, Wien.
(Ch. Mentschl)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 207
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