Stentrup P. Ferdinand Alois, SJ, Ordensmann und Seelsorger. Geb. Münster, Preußen (Münster/Westf., Dtld.), 8. 7. 1831; gest. Kalksburg (Wien), 15. 7. 1898; röm.-kath. Aus einer wohlhabenden Familie stammend. S. absolv. das Gymn. in seiner Heimatstadt und ging 1850 nach Rom, wo er in das von den Jesuiten geführte Collegium Germanicum et Hungaricum eintrat. In Rom 1856 zum Priester geweiht, schloß er seine Stud. mit einem Doktorat sowohl in Phil. als auch in Theol. ab. 1858 trat er in die Ges. Jesu ein und begann das Noviziat in Baumgartenberg (OÖ). Im Anschluß daran wurde er nach Preßburg versetzt, wo er 1859–67 an der ordenseigenen Ausbildungsstätte für Phil. unterrichtete. 1867 o. Prof. für Dogmatik an der Kath.-Theol. Fak. der Univ. Innsbruck, wo er bis zum Wintersemester 1893/94 lehrte. Hier legte er auch 1869 seine Profeßgelübde ab. Von der Röm. Schule der Neuscholastik, bes. von Carlo Passaglia, geprägt, setzte sich S. als Prof. für die scholast. Theol. in der Tradition von Francisco de Suárez und Louis de Molina ein. Von bes. Bedeutung sind dabei seine Christol. und seine Soteriol. Gem. mit Johannes Wieser begründete er 1877 die „Zeitschrift für Katholische Theologie“, deren Red. er bis 1881 war und für die er zahlreiche Abhh. verf. Nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit zog S. 1894 nach Kalksburg (damals Kolleg und Schule der Jesuiten), wo er sich bis zu seinem Tod der Seelsorge widmete.