Sterzinger Joseph Elias, Landesverteidiger, Salzfaktor und Landwirt. Geb. Nassereith (Tirol), 23. 5. 1776; gest. Haiming (Tirol), 29. 6. 1851; röm.-kath. Aus einer alten, bereits im 15. Jh. in Nassereith nachgewiesenen Familie, Sohn eines Salzfaktors. S. war schon früh als Adjunkt in der väterl. Salzfaktorei in Nassereith tätig, die er dann vermutl. um 1803 übernahm. Ab 1796 war er in den Abwehrkämpfen der Tiroler gegen Napoleon I. und dessen Verbündete engagiert. In diesem Jahr rückte S. als Lt. mit einer Komp. des Landgerichts Imst in das Obere Gericht und in das Außerfern aus, ohne jedoch in Gefechte verwickelt zu werden. 1797 begab er sich als Oberlt. mit der Imster Scharfschützenkomp. an die Südgrenze; nachgewiesen ist seine Teilnahme an den Kämpfen bei Klausen (Chiusa), wo es ihm gelang, sowohl den Feind zurückzuschlagen als auch ein Baon. zurückflutender österr. Soldaten vor der Gefangenschaft zu retten. Dafür wurde ihm die große Ehrenmedaille verliehen. In den Kampfhandlungen von 1799 befehligte er als Hptm. eine Imster Komp. im Lechtal. In der schwierigen Lage des Jahres 1805 wurde er zum Marschdeputierten für den Bereich Nassereith bestellt, ein Amt, das er mit vollem Einsatz und unter großen finanziellen Opfern bis Ende 1809 ausübte. 1809 sind Einsätze S.s als Komp.kmdt. im Mai am Umlberg und bei Vomperbach sowie bei der großen Bergiselschlacht im August bezeugt. Die schweren finanziellen Belastungen der Kriegsjahre führten dazu, das S.s Familie 1824 nach Haiming übersiedeln mußte, wo seine zweite Frau ein kleines Bauerngut erworben hatte; bis zuletzt widmete er sich dort der Landwirtschaft und erwarb auch in diesem Metier durch die Einführung mancher Neuerungen Anerkennung.