Stípčak (Stipcak), Leopold (1909–1944), Widerstandskämpfer und Handwerker

Stípčak (Stipcak) Leopold, Widerstandskämpfer und Handwerker. Geb. Siebenhirten, Niederösterreich (Wien), 10. 12. 1909; gest. Wien, 26. 4. 1944 (hingerichtet). Sohn eines Heeresbeamten. – S. erlernte nach dem Besuch der Pflichtschule das Tischlerhandwerk und arbeitete danach als Tischlergehilfe und Hilfsarbeiter. Ab 1929 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei in Siebenhirten, schloss sich S. nach deren Verbot 1934 den illegalen Revolutionären Sozialisten an. Im Herbst 1939 wurde er von einem ehemaligen Gesinnungsgenossen für die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) angeworben und war als Zellenleiter der KPÖ-Gruppe Vösendorf in einer im südlichen Wien und Umgebung operierenden Widerstandsgruppe konspirativ tätig. S. wurde im September 1942 verhaftet und im Februar 1944 gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern der Gruppe vom 5. Senat des Volksgerichtshofs wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde nach Ablehnung zweier Gnadengesuche im April 1944 im Wiener Landesgericht vollstreckt.

L.: Widerstand und Verfolgung in Wien 1934–1945, 2, bearb. W. Neugebauer, 2. Aufl. 1984, s. Reg.; Widerstand und Verfolgung in Niederösterreich, 1934–1945, 2, bearb. H. Arnberger – Ch. Mitterrutzner, 1987, s. Reg.; Die Arbeiter von Wien, ed. K. Stimmer, 1988, s. Reg.; Gedenken und Mahnen in Wien 1934–1945, bearb. H. Exenberger u. a., 1998, s. Reg.; W. Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“, 2004, S. 130 (m. B.); DÖW, Wien.
(Ch. Kanzler)   
Zuletzt aktualisiert: 1.3.2011  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 1 (01.03.2011)