Stöckl (Stekl), Adolf (1884–1944), Architekt

Stöckl (Stekl) Adolf, Architekt. Geb. Wien, 7. 1. 1884; gest. ebd., 2. 9. 1944; röm.-kath. Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns. – Nach Besuch der Realschule stud. S. 1902–07 (2. Staatsprüfung) an der TH Wien u. a. bei Karl König und K. Mayreder (beide s. d.). Nach Absolv. seiner Praktika begann er seine berufl. Laufbahn beim Wr. Stadtbauamt 1911 als Baupraktikant, wurde 1912 Bauadjunkt, 1920 Bauoberkoär. und 1929 Oberstadtbaurat. S. war neben der Planung von Wohnhausanlagen und diversen städt. Einrichtungen insbes. mit Bauten der Kinderfürsorge betraut und errichtete vor dem 1. Weltkrieg mehrere Schulbauten und Kindergärten (z. B. 1910 in Wien 21). Sein bedeutendstes und für die damalige Zeit wegweisendes Werk war die von Julius Tandler projektierte Kinderübernahmestelle der Stadt Wien im 9. Bez. (1924–25), die erste Institution dieser Art in Europa. S., von späthistorist. Kriterien geprägt und einer traditionsverbundenen Ausrichtung verpflichtet, arbeitete zumeist unter Verwendung eines stark gegliederten Baukörpers, der mit Motiven des Heimatstils und secessionist. Elementen versehen war. 1913–29 war er Mitgl. des Österr. Ing.- und Architekten-Ver.

Weitere W. (auch s. u. Architektenlex.): Wohnhausanlagen der städt. Gaswerke, 1913, Wohnhausanlagen der Gmd. Wien, u. a. Alfons Petzold-Hof, 1923–24, Bieler-Hof, 1926–27, Städt. Volksbad, 1924–26, Hauptschule, 1934 (alle Wien); etc.
L.: Czeike; M. Eisler, in: Moderne Bauformen 24, 1925, S. 353ff.; H. Hautmann – R. Hautmann, Die Gmd.bauten des Roten Wien 1919–34, 1980, s. Reg.; F. Achleitner, Österr. Architektur im 20. Jh. 3/1–2, 1990–95, s. Reg.; H. Weihsmann, Das Rote Wien, 2002, s. Reg.; ders., In Wien erbaut, 2005; Architektenlex. Wien 1880–1945 (nur Internet, m. W., Zugriff 7. 9. 2009); TU, WStLA, beide Wien.
(U. Prokop)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 283f.
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