Stoerk Oskar, Mediziner. Geb. Neuwaldegg, NÖ (Wien), 29. 5. 1870; gest. ebd., 1. 2. 1926; mos. Sohn von Carl, Neffe von Felix Otto S. (beide s. d.). – S. stud. ab 1887 an der Univ. Wien Med.; 1893 Dr. med. Bereits während des Stud. als Volontär am patholog.-anatom. Inst. der Univ. Wien tätig, arbeitete S. bei Kundrat, A. Kolisko (beide s. d.) sowie Anton Weichselbaum und erhielt 1894 eine Ass.stelle. Er bearb. und mikroskopierte das Sektionsmaterial am patholog.-anatom. Inst. und legte dort den Grundstein für seine späteren Forschungen, zeigte Begabung in der Präparierkunst und war in der Erforschung der Zellularpathol. erfolgreich. 1905–26 war er als Prosektor im Karolinen-Kinderspital tätig. 1913 übernahm er die Leitung der Prosektur des K.-Franz-Joseph-Spitals und zugleich des 2. Univ.inst. für patholog. Histol. und Bakteriol., Funktionen, die er bis zu seinem Tod innehatte. 1902 Habil. für patholog. Anatomie, 1907 ao., 1915 tit. o. Prof. und 1917 Ordinarius für dieses Fach. S. verf. rund 50 Publ., etwa über Grawitz-Tumoren, über die Entwicklung des Magenkarzinoms aus dem Ulkus, über Nierengeschwülste sowie die Entwicklung und Struktur der Niere und über Erkrankungen des Herzens, u. a. Störungen des Reizleitungssystems. Seine Arbeiten waren international angesehen. Sein Interesse galt aber auch epidem. sowie Infektionskrankheiten, über die er eine Reihe von Beitrr. für verschiedene Hdbb. verf. In den letzten Jahren befaßte er sich v. a. mit akuter und chron. Gastritis. HR S. galt als einer der besten Mikroskopiker seiner Zeit. Er war Mitgl. der Dt. Patholog. Ges.