Stoitzner, Karl (1834–1878), Botaniker und Lehrer

Stoitzner Karl, Botaniker und Lehrer. Geb. Großau (NÖ), 2. 11. 1834; gest. Wien, 23. 5. 1878. Lehrersohn, Großvater von Walter Gottfried (s. u. Konstantin S.), Vater von Konstantin S. (s. d.). – S. besuchte 1848–50 die Realschule in Znaim (Znojmo), 1850–51 den polytechn. Jg. am polytechn. Inst. und 1851–53 die Normalschule St. Anna in Wien; 1853 Lehramtsprüfung. 1853–54 unterrichtete er an einer Filialschule im Waldviertel, ab 1854 in Sonnberg bei Hollabrunn. I. d. F. war S. als Wanderlehrer in verschiedenen Orten der Monarchie tätig. Als Mitgl. der Zoolog.-botan. Ges. widmete er sich in seiner Freizeit bes. der Botanik, wobei v. a. Kryptogamen zu seinem Forschungsschwerpunkt zählten. Für eine Kryptogamenflora von Mähren und österr. Schlesien, die von Nave und Niessl v. Mayendorf (beide s. d.) veröff. wurde, lieferte S. wertvolle Vorarbeiten. V. a. mit Beck v. Mannagetta, Fenzl, Hohenbühl und H. W. Reichardt (alle s. d.) sammelte S. vornehml. Algen und war so an der Erfassung der ersten nö. Algenflora beteiligt. Die von S. angelegten Smlgg. wurden insbes. von Beck v. Mannagetta geschätzt und bildeten einen wertvollen Bestandteil in der Herbarsmlg. des Naturhist. Mus. in Wien. Kleinere Herbarbelege für die Flora von Slawonien und von Syrmien gelangten auch an das Botan. Mus. Berlin-Dahlem bzw. nach Genf.

L.: Österr. Botan. Z. 14, 1864, S. 402, 15, 1865, S. 408; G. Niessl, in: Verhh. des naturforschenden Ver. in Brünn 3, 1864, S. 60ff., 4, 1865, S. 285ff.; A. Hansgirg, in: Beihe. zum Botan. Centralbl. 8/2, 1905, H. 3, S. 419; H. Schöny, in: Wr. Geschichtsbll. 37, 1982, H. 3, S. 159ff.; Naturhist. Mus., WStLA, beide Wien; Botan. Mus., Berlin-Dahlem, Berlin, Dtld.; Mitt. Heimo Rainer, Wien.
(D. Angetter – M. Petz-Grabenbauer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 302
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