Stoppani, P. Johann Bapt. (Karl Anton) (1778–1836), Geistlicher und Fachschriftsteller

Stoppani P. Johann Bapt. (Karl Anton), OPraem, Geistlicher und Fachschriftsteller. Geb. Dresden, Sachsen (Dtld.), 22. 9. 1778; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 4. 6. 1836; röm.-kath. S. übersiedelte mit seinen Eltern 1790 nach Prag, wo er das Piaristengymn. besuchte. Ab 1798 stud. er Theol. an der Univ. Prag und trat 1800 in das Prämonstratenserstift Strahov ein, 1802 Profeß, 1803 Priesterweihe, 1809 Dr. theol. S. wirkte als Supplent der Hermeneutik an der Univ. Prag. Gleichzeitig wurde ihm der Unterricht im Bibelstud. an der hauseigenen Lehranstalt des Stifts übertragen. 1816–34 Novizenmeister, 1822 Subprior, 1834 Prior von Strahov, 1818 Dekan der theol. Fak. der Univ. Prag. S., der ein umfassend gebildeter Gelehrter und Meister der latein. Rhetorik war, verband eine enge Freundschaft mit Bolzano und Přihonský (beide s. d.), mit denen er auch im Briefwechsel stand. Seine Begabung, in vielen Sprachen zu kommunizieren, in Verbindung mit einer profunden Bildung trug S. den Ruf eines lebenden Gelehrtenlex. ein. Eine Nervenkrankheit, die seit seiner Kindheit wiederholt auftrat, hinderte ihn im fortgeschrittenen Alter an größeren Publ. Dennoch veröff. S., tw. auch anonym, exeget. Werke in verschiedenen theol. Z. und verf. Ged. in dt. und v. a. latein. Sprache. Die meisten literar. Werke blieben unveröff., viele davon befinden sich im Archiv des Stifts Strahov.

W.: s. u. Waitzenegger.
L.: ADB; Wurzbach; F. J. Waitzenegger, Gelehrten- und Schriftsteller-Lex. der dt. kath. Geistlichkeit 2, 1820, S. 426ff. (m. W.); Stiftsarchiv Strahov, Praha, Tschechien.
(H. Kuchařová – M. Petz-Grabenbauer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 323f.
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