Stülpnagel, Ernst (1872–1937), Verleger

Stülpnagel Ernst, Verleger. Geb. Königsberg, Preußen (Kaliningrad, Rußland), 29. 10. 1872; gest. Wien, 25. 3. 1937; evang. AB. Neffe des Verlagsbuchhändlers Carl Konegen (1842–1903); ab 1904 verehel. mit dessen Tochter, der Schriftstellerin Dora (Dorothea) S. (1881–1964). – S. absolv. das Gymn. und unternahm ausgedehnte Reisen durch Dtld., Frankreich, Italien und nach Rußland, bevor er sich dem Buchhandel zuwandte. Anfang 1903 übernahm er gem. mit Victor Josef Löcker das Sortimentsgeschäft und nach Konegens Tod kurz darauf auch dessen Wr. Verlag. Während Löcker 1905 aus der Fa. austrat und 1909 Alleininhaber der Buchhandlung wurde, setzte S. die Verlagstätigkeit fort, wobei er neben Belletristik (darunter Werke von Alexander Roda und Marie v. Berks) und Periodika („Österreichische Rundschau“ u. a.) ab 1910 auch Jugendschriften und Bilderbücher verlegte. So erschien hier die beliebte und preiswerte R. „Konegens Kinderbücher“, die von den Schriftstellerinnen Helene Scheu-Riesz und Eugenie Hoffmann hrsg. und von Künstlerinnen und Künstlern wie Steinberger(-Hitschmann) (s. d.), Karl Alexander Wilke, Mela Köhler, Oskar Laske und Ernst Kutzer gestaltet wurde. 1919 gründete S. zusätzl. den bis 1926 bestehenden Konegen Jugendschriftenverlag, dessen Ges. 1920 auch Scheu-Riesz und Hoffmann wurden. Die wirtschaftl. ungünstigen Zeitverhältnisse zwangen ihn 1928 und 1932, Ausgleich anzumelden. 1941 wurde die Fa. aus dem Handelsregister gelöscht.

L.: NWT, 26. 3. 1937; Jb. der Wr. Ges.; M. G. Hall, Österr. Verlagsgeschichte 1918–38, 1, 1985, S. 73; D. Wessely, Der Verlag von C. Konegen in Wien (Franz Leo & Comp.), phil. DA Wien, 1997, passim; F. C. Heller, Die bunte Welt, 2008, S. 402; WStLA, Wien.
(E. Offenthaler)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 442f.
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