Styka Jan, Maler. Geb. Lemberg, Galizien (L’viv, UA), 8. 4. 1858; gest. Roma (I), 28. 4. 1925 (seit 1959 begraben: Forest Lawn Cemetery, Glendale, Cal., USA); röm.-kath. Sohn des Off. und Beamten Józef S., Vater der Maler Tadeusz S. (geb. Kielce, Russland/PL, 12. 4. 1889; gest. New York, NY/USA, 11. 9. 1954) und Adam S. (geb. Kielce, 7. 4. 1890; gest. New York, 23. 9. 1959), denen er ersten Malunterricht gab; ab 1884 verehel. mit Maria S., geb. Ochrymowicz (gest. 1885), ab 1886 mit Lucyna S., geb. Olgiatti. – Nach Besuch des Gymn. in Lemberg stud. S. 1877–81 an der Wr. ABK (u. a. bei →Christian Griepenkerl, →Leopold Karl Müller, Karl Wurzinger und →August Eisenmenger) und erhielt 1879 den Füger-Preis. 1882–85 bildete er sich an der Krakauer Schule der Schönen Künste weiter. Ab 1886 war S. in Paris tätig, wo er die Werke von →Mihály v. Munkácsy kennenlernte, der auf seine künstler. Entwicklung großen Einfluss nahm. 1888–90 wohnte er in Kielce, 1890–1900 in Lemberg, 1900–19 wieder in Paris und dann auf Capri. S. war ein guter Porträtist, bekannt wurde er jedoch v. a. durch die in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern ausgeführten Rundgemälde patriot. und religiösen Inhalts („Die Schlacht bei Racławice“, 1894; „Bem und Petőfi“, 1897; „Christenmarter im Zirkus Neros“, 1899; ein weiteres – „Schlacht bei Tannenberg“ – war für die Krakauer Barbakane geplant, wurde aber aus konservator. Gründen nicht realisiert) sowie durch seine Illustrationen für literar. Werke (u. a. für „Quo vadis“ von H. Sienkiewicz, 1901–03). Kurzzeitig unterrichtete er in Krakau (Kraków) auch im Rahmen der höheren Kurse für Frauen. S.s Arbeiten waren v. a. dem Akademismus und der hist. Malerei verpflichtet. Künstler. Begabung, ausgeprägter Geschäftssinn und gesellschaftl. Gewandtheit trugen zum enormen, auch kommerziellen Erfolg S.s bei, der ein Landgut bei Paris und später eine Villa auf Capri besaß, wo er 1920 das private Mus. „Quo vadis“ gründete. S., der an zahlreichen in- und ausländ. Ausst. teilnahm (Wien, Krakau, Lemberg, Warschau, Paris, Budapest, Moskau, St. Louis), wurde für seine 80 Abb. zur „Odyssée d’Homère“ (übers. von E. Barest, 6 Bde., 1922–27) 1922 mit dem Orden der französ. Ehrenlegion ausgez. Von seinen Werken bes. hervorzuheben ist das großformatige (ca. 14 x 60 m) Gemälde „Golgotha“ bzw. „Kreuzigung“, 1896, das sich heute in den Forest Lawn Memorial Parks & Mortuaries (Glendale) befindet.