Stöckler Emanuel, Maler. Geb. Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechien), 24. 12. 1819; gest. Bozen, Tirol (Bolzano/Bozen, Italien), 5. 11. 1893. Sohn eines Apothekers, Cousin von Melly (s. d.). – S., der ursprüngl. Arzt werden sollte, stud. 1834–38 an der Wr. ABK bei Mössmer und Th. Ender (beide s. d.) Landschaftsmalerei und wurde mit mehreren Preisen – so 1839 Gundel-Preis, 1840 Füger-Preis – ausgez. 1839 unternahm er eine Stud.reise in die Schweiz, Anfang der 40er Jahre nach Italien und Konstantinopel, 1847 kehrte er nach Wien zurück und bereiste in den Folgejahren noch Ungarn, Dalmatien und Montenegro. Bes. Bedeutung für seine künstler. Entwicklung erlangte sein Aufenthalt in England (1857), wo er durch den Besuch der Aquarellistenausst. in Manchester mit der Aquarelltechnik bekannt wurde. Um 1859 eröffnete er ein Atelier in Venedig, 1875–80 hielt er sich als Protegé von Zarin Maria Alexandrowna am Zarenhof in St. Petersburg auf. Nach seiner Rückkehr nahm er Wohnsitz im steir. Altaussee. S. präsentierte seine Arbeiten, die tw. auch vom K.haus angekauft wurden, ab 1838 in den Jahresausst. der Wr. Akad., den Ausst. des österr. Kunstver., im steir. Kunstver. und im Wr. Künstlerhaus. Ab 1876 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) und Ehrenmitgl. der Akad. von Venedig und St. Petersburg, wurde S. 1876 auf der Weltausst. in Philadelphia mit der Medaille für Kunst, 1879 mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens ausgez. In seinem künstler. Werk – neben wenigen Orientbildern hauptsächl. italien. Volksszenen – blieb S. seiner biedermeierl. Ausbildung treu, die Genauigkeit im topograph. Detail, kleinteilige Staffage und lebhafte Lokalfarbigkeit forderte.