Sulke Rudolf, Photograph. Geb. Wien, 28. 11. 1885; gest. ebd., 28. 5. 1964. Sohn vermögender Eltern. – S. arbeitete nach dem Gymnasium bei einer Bank und photographierte in den 1920er-Jahren als Amateur lediglich für private Zwecke. Nachdem er 1932 in Frühpension gegangen war, widmete er sich ausschließlich der Photographie. Auf zahlreichen Reisen durch Österreich und Italien fertigte er Aufnahmen mit bevorzugt idyllischen Motiven an, die er mit Unschärfe ausstattete, indem er die Abzüge nahezu ausschließlich im Bromölverfahren bearbeitete. In den 1930er-Jahren wirkte er als Geschäftsführer im Verband österreichischer Amateurfotografen-Vereine und fungierte 1940–42 als erster Vorsitzender und Präsident des Reichsgaus Wien im Reichsbund Deutscher Amateur-Fotografen, in dem der österreichische Verband aufgegangen war. 1934 avancierte er zum Obmann der Amateurvereinigung Photo-Sezession, der er um 1932 beigetreten war, und behielt dieses Amt bis in die Kriegsjahre; ab 1936 Mitglied der Photographischen Gesellschaft. S. zeigte seine Arbeiten ab den 1930er-Jahren auf Ausstellungen in Deutschland und Ungarn, vor allem aber in Wien, und veröffentlichte Aufnahmen in Photozeitschriften und -jahrbüchern. Nach dem 2. Weltkrieg beendete er seine photographische Tätigkeit, beschickte aber nach wie vor Ausstellungen mit früheren Aufnahmen. S. gehört zu den österreichischen Lichtbildnern, die die piktorialistische Manier der Jahrhundertwende am längsten praktizierten und propagierten.