Šuran Gabriel, klassischer Philologe, Übersetzer und Pädagoge. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 8. 7. 1856; gest. Podolí, Böhmen (Praha, CZ), 18. 6. 1916. Sohn eines Oberlehrers. – Š. besuchte ab der vierten Klasse das Prager akademische Gymnasium (Matura 1875). 1875–81 studierte er klassische Philologie und Russisch an der Prager Universität. 1882 wirkte er kurz als Supplent an einem tschechischsprachigen Obergymnasium und 1882–99 am Kommunal- bzw. Staatsobergymnasium in Raudnitz an der Elbe, wo er Latein, Griechisch und Französisch unterrichtete. 1899 kehrte er nach Prag zurück, um am tschechischen Staatsgymnasium in den Königlichen Weinbergen zu lehren. 1912 wurde Schulrat Š. pensioniert. Neben seinen Übersetzungen aus dem Lateinischen (Plutarch), die er mit einem Anmerkungsapparat versah, und besonders der Prosa des russischen Realismus (Vladimir Galaktionovič Korolenko, Grigorij Petrovič Danilevskij, Lev Nikolaevič Tolstoj) adaptierte und verfasste Š. mehrere Hilfsmittel für den Griechisch- sowie den Latein-Unterricht und seinerzeit populäre Lehrbücher zur römischen und griechischen Literaturgeschichte.