Szabó von Kisgeresd Imre (Emerich), Offizier und Politiker. Geb. Güns (Kőszeg, H), 19. 3. 1820; gest. London (GB), 10. 3. oder 4. 1865. Sohn des Advokaten Sándor Szabó von Kisgeresd. – S. absolvierte die Militärakademie in Wiener Neustadt und wurde 1836 als Kadett dem Grenzinfanterie-Regiment Nr. 10 in Bruck an der Leitha zugeteilt. 1841 kam er zur Ungarischen Adeligen Leibgarde nach Wien. 1846 zum Oberleutnant beim Husaren-Regiment Nr. 1 ernannt, quittierte er Mitte Juni 1848 seinen Dienst. Anfang Juli desselben Jahres kam er als Adjutant in das ungarische Kriegsministerium, im September wurde er als Hauptmann des Generalstabs in die Honvéd-Armee übernommen und nahm als solcher an der Schlacht bei Pákozd teil. Ab November fungierte S. als Kommandant des Militärdistrikts von Preßburg, im Dezember 1848 entsandte man ihn als Militärattaché von →László Gf. Teleki von Szék d. J. nach Paris. Im April 1849 kehrte er nach Ungarn zurück, wurde verhaftet, jedoch schon im folgenden Monat wieder freigelassen und zum Oberstleutnant sowie kurz darauf zum Oberst befördert. Ende Mai stand er der Militärkanzlei von →Lajos Kossuth von Udvard und Kossut vor, Anfang Juni 1849 wurde er zum Staatssekretär im Kriegsministerium ernannt, das er bis Mitte Juli leitete. Nach der Kapitulation bei Világos (Șiria) flüchtete er ins Ausland, wurde vom Kriegsgericht in Pest (Budapest) in Absenz zum Tode verurteilt und „in effigie“ gehängt. 1859 war er als Oberst einer ungarischen Legion in Italien und wirkte als Sekretär des ungarischen National-Direktoriums (Magyar Nemzeti Igazgatóság). Die letzten Lebensjahre verbrachte er als Kohlenhändler in London.