Szent-Istványi (Szentistványi) Gyula, Bergbaufachmann. Geb. Göllnitz, Ungarn (Gelnica, SK), 6. 4. 1854; gest. Sopron (H), 16. 1. 1928. Sohn einer Bergmannsfamilie. – Nach Besuch des Gymn. in Kaschau (Košice) wirkte S. 1873–74 als Praktikant in der Stefanshütte bei Kluckenau (Kluknava). Parallel dazu stud. er bis 1877 an der Berg- und Forstakad. in Schemnitz (Banská Štiavnica). 1877 trat er als Bergbau-Praktikant bei der Bergdion. in Nagybánya (Baia Mare) in den Staatsdienst; 1879 Berging. Als solcher wirkte er im Bergwerk von Windschacht bei Schemnitz, im Istenáldás-Stollen sowie im Finsterort- und im Brenner-Stollen bei Hodruša-Hámre. Bekannt wurde S. durch seine Vermessungsarbeiten im siebenbürg. Petrozsény (Petroșani), in Szepesgyörke (Jurgów) in der poln. Zips sowie im innerung. Dorog und Ajka. Seine 1897 erstellte Karte der Gegend von Schemnitz fand kgl. Anerkennung. Ab 1902 Prof. an der Berg- und Forstakad. in Schemnitz, übernahm er dort den Lehrstuhl für Markscheidewesen und führte seine Vermessungstätigkeiten v. a. für das Schatzamt fort. 1919 musste er an die Univ. Sopron wechseln und trat 1926 als Hauptbergrat i. d. R. S. trug wesentl. zur Entwicklung des ung. bzw. slowak. Bergbau- und Vermessungswesens bei. Sein 1911 erschienenes Hauptwerk über die Messtechnik in Bergminen „Gyakorlati bányaméréstan“ wurde als Lehrbuch zum Standardwerk für Generationen von Bergbauing. Viele seiner Beitrr., u. a. über neue Erkenntnisse zur Erzaufbereitung, die Verwendung von Theodoliten oder die Notwendigkeit spezieller Grubenlampen, erschienen in der Fachz. „Bányászati és Kohászati Lapok“ und fanden weite Verbreitung. S. galt auch als ausgez. Konstrukteur von geodät. Messinstrumenten und Präzisionswerkzeugen. So verbesserte und vereinfachte er u. a. die Winkelmess-Scheiben, Instrumente zur Visierung in Schlagwettergruben, den Cetis-Abstandshalter und befasste sich mit der Anwendung von Elektromagnetismus im Bergbau.