Stupecký Josef, Rechtswissenschaftler. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 11. 11. 1848; gest. Chumo, Böhmen (Chlum, CZ), 24. 8. 1907. Sohn eines Schuhmachers. – Nach Besuch des dt. und des tschech. Gymn. in Prag stud. S. 1868–73 an der Univ. Prag Jus (1873 Dr. jur.), setzte seine Stud. in Göttingen und Leipzig fort und absolv. die Advokaturspraxis. 1876 habil. er sich für österr. Privatrecht an der Univ. Prag und war ab 1882 an der tschech. Univ. als ao. Prof., ab 1889 als o. Prof. für röm. Recht, österr. Privatrecht und Bergrecht sowie 1889/90 und 1898/99 als Dekan der jurist. Fak. tätig; 1900/01 Rektor. 1875–1901 war S. Mitred. der jurid. Z. „Právník“. Auslandsreisen führten ihn nach England, Frankreich, Italien, Skandinavien, Russland, in die Türkei etc. S. war ein hervorragender Univ.lehrer, der Generationen tschech. Juristen ausbildete. Große Verdienste erwarb er sich bei der Kodifizierung der tschech. jurist. Terminol., bes. als Übers. des ABGB. Als Kenner der bildenden Künste war er Mitgl. des Kuratoriums der Modernen Galerie des Kg.reichs Böhmen, des österr. Mus. für Kunst und Gewerbe und Vorstand des Ver. Svatobor. Ab 1874 gehörte S. der Vereinigung der böhm. und mähr. Vorschusskassen an, ab 1884 war er deren Präs.