Suchy Adalbert, Maler. Geb. Klattau, Böhmen (Klatovy, CZ), um 1783; gest. Wien, 25. 8. 1849; röm.-kath. Sohn eines Tischlers, Vater der Malerin Maria Antonia S., die ca. 1830–50 als Historien-, Porträt- und Genremalerin in Wien tätig war. – S., der ersten Zeichenunterricht bei Jakob Matthias Schmutzer erhielt, stud. ab 1802 an der Wr. ABK (1806 Gundel-Preis) und stellte dort 1820–40 regelmäßig aus. Neben Porträtminiaturen zeigte er z. B. 1820 auch in Pastell ausgeführte Bilder („Madonna nach Raffael“). S. muss sich bereits sehr früh mit der Miniaturmalerei beschäftigt haben, da die erste datierte Arbeit („Porträt eines französischen, in der österreichischen Armee dienenden Offiziers“, Lemoine-Bouchard Fine Arts, Paris) aus 1806 stammt. Stilist. orientierte er sich an Künstlern wie →Lorenz Grünbaum und →Josef Lanzedelly d. Ä. Einen stärkeren Einfluss übte Bernhard Ritter v. Guérard, der den Porträts mit einem genauen Detailrealismus und einer ruhigen Haltung eine starke Präsenz verlieh, auf S.s Arbeiten aus. S.s Figuren wirken wie Skulpturen: Die Porträts sind in statuar. Haltung wiedergegeben, die Gesichtspartien in einem zarten rosa Farbton, der für seine Arbeiten typ. ist, gemalt. Mit seiner realist., lebensnahen Darstellungsart hatte er schnell Erfolg und zählte neben dem K.haus, dem österr. Hochadel, Künstlern wie →Johann Strauß (Vater) und →Adalbert Stifter auch das zu Wohlstand gekommene, aufstrebende Bürgertum zu seinen Auftraggebern und bewies sich v. a. in diesen Porträts als ein Chronist seiner Zeit. S.s Arbeiten befinden sich u. a. im Wien Mus. (Porträt des Bildhauers Anton Grassi, 1807, sowie Adalbert Stifters, 1843), in der Albertina, im Uměleckoprůmyslové muz., Praha, und in der Moravská galerie, Brno.