Suk, Václav František (1883–1934), Literaturhistoriker und Lehrer

Suk Václav František, Literaturhistoriker und Lehrer. Geb. Chlistau, Böhmen (Chlístov, CZ), 29. 11. 1883; gest. Praha, Tschechoslowakei (CZ), 1. 7. 1934. Sohn eines Bierbrauers. – Nach dem Tod des Vaters wurde S. von seinem Großvater, einem Oberlehrer, erzogen. S. absolv. das Gymn. in Klattau (Klatovy), stud. 1902–07 Französ. und Tschech. an der dt. Univ. in Prag und verbrachte 1905 ein Semester in Lausanne an der Faculté des lettres. Es folgten Stud.aufenthalte in Grenoble, Marburg an der Lahn und Paris. 1907 wurde S. Hilfslehrer an der Oberrealschule in Prag-Žižkow. Er wirkte 1907–11 am Lyzeum in Pilsen (Plzeň), 1911–18 an der Staatsrealschule in Pardubitz (Pardubice) und ab 1918 an einem Realgymn. in Prag 5 als Französ.lehrer. Außerdem verf. er Kritiken und Beitrr. zur Geschichte der Kinderliteratur in den Z. „Úhor“, deren Hauptred. er ab 1927 war, sowie „Pedagogické rozhledy“ und „Střední škola“. Auf seine Initiative ging 1919 die Gründung des Förderver. für Kinderliteratur Společnost přátel literatury pro mládež zurück. S. setzte sich in seinen Beitrr. mit Themen wie dem Aufbau von Schülerbibl. sowie mit Kinderliteratur im Sinne der psycholog. und pädagog. Reformbestrebungen von František Čáda (→Franz Čáda) oder →Otakar Hostinsky auseinander. Er stand in regem Kontakt mit zahlreichen Fachleuten (u. a. im Bureau International d’Éducation in Genf) und gründete 1919 die wiss. Bibl. für Kinderliteratur, die Sukova studijní knihovna literatury pro mládež, in Prag. Sein gem. mit Otokar Pospíšil verf. Werk „Dětská literatura česká“ (1924) gilt nach wie vor als Standardwerk für die Geschichte der tschech. Kinderliteratur. S. gab auch einige Auswahlbde. an Kinderliteratur (u. a. von →František Ladislav Čelakovský, →Jan Neruda, Josef Kajetán Tyl) sowie mehrere bibliograph. Verzeichnisse über empfehlenswerte Kinderbücher heraus und übers. Märchenbücher aus dem Französ. (u. a. von Marie Catherine Le Jumel d’Aulnoy und Charles Perrault).

Weitere W. (s. auch LČL; Karfíková): Dětská literatura česká: příručka dějin literárních pro školu, knihovny, i širší veřejnost, 1924 (gem. m. O. Pospíšil). – Nachlass: Národní pedagogická knihovna Komenského, Praha, CZ.
L.: Lidové noviny, Právo lidu, 3. 7. 1934; LČL (m. W.); Masaryk; Otto, Erg.Bd.; Úhor 22, 1934, Nr. 7–8, S. 105ff. (m. B.); P. Hykeš, V. F. S.: Studie literárně historická, phil. Diss. Praha, 1950; V. F. S., ed. V. Karfíková, 1983 (m. B., W. u. L.); L. Podlahová, 1 + 100 osobností pedagogiky v českých zemích, 2001, S. 200f.
(V. Petrbok)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 41f.
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